Verbrechen – über den Mix aus Angst und Faszination

Shownotes

Zum Anfang dieser Folge berichtet Mona von einer besonderen Begegnung, die sie auf ihrem Trip nach Wien erlebt hat – und die auch mit diesem Podcast zusammenhängt. Danach wird’s düster: wir sprechen über Verbrechen. Die, die wir schon selbst erlebt haben und die, vor denen wir uns fürchten. Wir diskutieren darüber, warum Krimis und Thriller seit jeher die beliebtesten Buchgenre sind und warum sie gerade Frauen besonders ansprechen. Außerdem geht’s um diese beiden Bücher:

Christine empfiehlt: „Müll“ von Wolf Haas
Mona empfiehlt: „Nullzeit“ von Juli Zeh

Ein Ex-Kommissar findet auf einem Wertstoffhof ein menschliches Knie in einem der Container. Kurz darauf tauchen weitere Körperteile auf und plötzlich steckt Simon Brenner bis zum Hals in einem Kriminalfall, in dem es auch um das Thema Organhandel geht. Ganz anders ist die Ausgangslage im zweiten Buch. Dort begleiten wir ein Pärchen auf einen Tauchtrip nach Lanzarote, wo zwischen ihnen und dem Tauchlehrer ein gefährliches Dreieck entsteht, inklusive Unter-Wasser-Verbrechen. In unserer Rubrik geht’s dann noch um die Frage, wie sich ein Weg finden lässt, um neben Büchern auch noch genug Nachrichten zu konsumieren.

Beim nächsten Mal wird’s lustig: wir sprechen über das Thema „Humor“. Dafür hat Mona das Buch „Funny Girl“ von Anthony McCarten ausgesucht und Christine empfiehlt „Schrei mich bitte nicht so an“ von Miriam Wurster.

Falls ihr uns schreiben möchtet, geht das entweder in einer Nachricht über Monas Instagram-Kanal @mona.ameziane oder per Mail an die Adresse post@zweiseiten.eu.

Hier findet ihr alle weiterführenden Infos zum Podcast und unseren aktuellen Werbepartnern: https://linktr.ee/zweiseitenpodcast

Transkript anzeigen

00:00:00: Und ich sage jetzt mal Achtung, Achtung, liebe Leute, jetzt kommt nämlich ein Sonderteil,

00:00:05: die Folgen, die ihr gleich hören werdet, die haben wir schon komplett aufgenommen.

00:00:09: Und dann fährt Mona nach Wien und da passiert was Wunderbares, finde ich.

00:00:14: Und da hat Mona gesagt, das möchte ich einfach unbedingt erzählen, weil die auch so viele Leute geschrieben haben,

00:00:20: wie fasziniert sie von dieser Begegnung waren. Und bevor ich das jetzt ja alles versenne und alles erzähle,

00:00:26: erzählst du das, was ist in Wien passiert, Mona?

00:00:29: Also ich dachte ja eigentlich, das Highlight dieser Wien-Reise würde die Nachzugfahrt,

00:00:33: die ich ja hier seit Monaten schon anständige, auf die ich mich so doll gefreut habe.

00:00:37: Und das war auch toll. Und wir haben dann in Wien wirklich das, also nach dieser besonderen Fahrt,

00:00:42: das volle Programm gemacht, Staatsoper, alle möglichen Museen, Nationalbibliothek, Hofreitschule

00:00:48: und das Hotel Imperial. Und das ist das, worauf du anspielst und für diejenigen, wo es gar nicht klingelt.

00:00:56: Es hat ein bisschen was mit unserem Podcast zu tun, weil wir Anfang des Jahres eine Folge aufgenommen haben zum Thema "Neustart",

00:01:03: haben wir es, glaube ich, genannt. Und da hast du mir ein Buch empfohlen, das hieß "Mir geht's gut, wenn nicht heute, dann morgen".

00:01:09: Dirk Stärmann hat das geschrieben und er erzählt darin von der sehr berühmten Psychoanalytikerin Erika Freeman,

00:01:17: die wir beide hier im Podcast total abgefeiert haben, weil das so eine besondere Person ist,

00:01:22: die quasi alle Hollywood-Größen als Klienten schon, weil sie ja auf dem Sofa sitzen hatte, die aus Wien in die USA gehen musste,

00:01:31: weil sie Jüdin ist, also ganz harte Geschichte, aber sehr besondere Frau, könnte auch nochmal nachhören in der Folge.

00:01:37: Und weil dieses Buch so spannend war und die mich so beeindruckt hat, habe ich gesagt, ab nach Wien, ab ins Hotel Imperial, ich will da frühstücken.

00:01:44: Dazu muss man sagen, dass sie mit diesem Dirk Stärmann, diesem Autor, sich immer mittwochs trifft,

00:01:49: im Café Imperial zum Frühstück und sie sitzt also jeden Mittwoch im Café Imperial.

00:01:55: Und jetzt hast du auch eine Mittwoch, war das Zufall, das du mittwochs, ne, es war gar nicht mittwochs,

00:02:01: sie wohnt da einfach auch in dem Hotel Imperial.

00:02:04: Ja, das ist ja total wild, dass sie treffen sich da nicht einfach nur, weil das älteste und schönste Hotel Wien ist,

00:02:12: ist es wirklich sehr selber. Warst du da mal drin eigentlich?

00:02:15: Nee, ich habe es so von außen gesehen und außen stehen so viele Touristen davor, japanische vor allen Dingen, dass ich gesagt habe, da will ich nicht rein.

00:02:22: Das war jetzt bei uns nicht so, wir waren nämlich an einem Montag da, Montagmorgens, also es war sehr entspannt irgendwie

00:02:29: und haben da auch Easy noch ein Tisch draußen auf der Terrasse bekommen.

00:02:32: Und sie hat sich da eben immer mit ihm getroffen mittwochs, weil sie da tatsächlich lebt,

00:02:38: aber ich habe nicht eine einzige Sekunde dran gedacht, dass wir sie da treffen könnten, sondern mein Gedanke war,

00:02:44: wir gehen da frühstücken und erleben so ein bisschen diesen Spirit und mein Mann hat das Buch nämlich auch gelesen

00:02:50: und war da super begeistert von, ja, dann hatten wir da ein richtig tolles Frühstück, also kann ich auch einfach empfehlen, da so hinzugehen.

00:02:57: Ich klicke schon so ein bisschen zu Hause.

00:02:58: Mein Mann hat das Nicky Lauda Frühstück bestellt und dann kam der Kellner und hat nicht aufgehört uns was über Nicky Lauda zu erzählen,

00:03:04: weil er dachte, er wäre Fan und hat dann gesagt, er saß immer genau hier und dann hat er immer so Schnüttlauchbrot gegessen

00:03:10: und wir immer mhm, mhm, mhm, mhm, sagt, ich muss dem gleich sagen, warum wir wirklich hier sind.

00:03:15: Und dann hat sich das nie ergeben, bis wir dann bezahlt hatten, nach zwei Stunden oder so.

00:03:19: Und dann bin ich zu diesem Kellner hin und habe gesagt, übrigens, ich wollte nur nochmal kurz sagen,

00:03:23: wir sind nicht wegen Nicky Lauda hier, sondern wegen Erica Freeman, weil es so ein Buch gibt, das hier spielt im Kaffee Imperial.

00:03:31: Und dann sagt er, ah, ja, die Frau Freeman, die sitzt da drin.

00:03:34: Oh nein, und dann?

00:03:35: Und dann gucke ich da in den Speisesaal der Wald komplett leer, weil supergutes Wetter war, sitzt da ganz allein diese Frau.

00:03:43: Und dann hat er gesagt, ja, dann gehen Sie doch mal hin und sagen, hallo, wenn Sie heute einen guten Tag hat, dann redet Sie mit Ihnen

00:03:49: und sonst nicht enttäuscht sein, dann nicht, das passiert auch mal.

00:03:53: Und kennst du so Situationen, in denen dein Körper einfach sich bewegt, also ich habe noch nicht mal mich umgedreht

00:04:01: und abgecheckt mit meinem Mann, ob wir das machen oder nicht, ich bin da einfach nur strax hingelaufen.

00:04:07: Also ich kenne so Situationen auch, aber wenn ich mir deine jetzt vorstelle, also ich finde es toll, dass umgedreht und hin,

00:04:13: ich hätte mir das Thema wahrscheinlich überlegt, weil ich mega aufgeregt gewesen wäre.

00:04:18: Warst du nicht? Und dann bist du an den Tischen, hast du was gesagt?

00:04:21: Also erst mal, ich hatte ja keine Zeit aufgeregt, sie werden, weil meine Beine sind einfach gelaufen

00:04:25: und plötzlich stand ich vor der und dachte so, oh, shit, was machst du denn jetzt hier?

00:04:30: Und dann sitzt sie da und wir haben uns dann einfach neben sie da an den Tisch gestellt,

00:04:35: die hat da gefrühstückt, das sah alles genauso aus wie im Buch beschrieben, ihre Croissants, ihre volle Kaffee-Tasse, sonst nichts.

00:04:41: Und dann habe ich gesagt, hallo, Entschuldigung, wir wollten mal vorbeikommen, weil sie sind der Grund, warum wir in Wien sind.

00:04:49: Das ist doch super, das ist doch eine bessere Anmoderation, gibt es doch gar nicht.

00:04:52: Und dann guckt sie mich an und sagt, Kind, du musst mich anschreien, ich verstehe dich nicht.

00:04:57: Und dann habe ich es noch mal lauter wiederholt, ich glaube, ich war auch so ein bisschen verschüchtert und leise.

00:05:02: Und dann hat sie mich anguckt, wie? Wegen mir setzen sie sich doch, möchte sie ein Kaffee mit mir trinken.

00:05:08: Und dann auch wieder meinen Mund einfach geredet, so wir haben gerade gefrühstückt, aber setzen würden wir uns einen Moment.

00:05:14: Und dann haben wir uns hingesetzt und dann war so kurz ein Moment stille und dann guckt sie uns an und sagt,

00:05:19: manchmal ist man sich seiner Macht als Mensch gar nicht bewusst.

00:05:23: Was für einen sagt? Und so ging dieses Gespräch los und es ging genauso weiter.

00:05:28: Es war wirklich mit eines der beeindruckendsten Gespräche, die ich hier geführt habe und es ging am Ende wirklich eine Stunde, saß mir bei dir am Tisch.

00:05:36: Wahnsinn, also blöde Frage, aber worüber habt ihr konkret geredet?

00:05:41: Hast du sie gefragt und sie hat erzählt?

00:05:44: Sowohl als auch, also erst mal habe ich ihr dann, um einfach so ein bisschen Futter dranzukriegen,

00:05:48: dass da jetzt zwei wildfremdende Dreißjährige vor einer 97 Jahre alten Frau sitzen, Wahnsinn.

00:05:54: Habe ich erzählt von unserem Podcast, habe erzählt, dass ich das Buch gelesen habe und dann hat sie gesagt,

00:05:59: ah, das Buch, ist das gut? Und dann habe ich gesagt, ja, das ist wahnsinnig gut, deswegen sind wir hier.

00:06:04: Ja, dann muss ich das vielleicht auch mal lesen.

00:06:07: Ja, das habe ich so gelacht.

00:06:09: Und dann habe ich halt so ein bisschen, haben wir auch so gelacht und dann habe ich gesagt, so ja, wie ist das denn jetzt eigentlich,

00:06:15: ist jetzt das Projekt so beendet oder sprechen Sie noch mit Herrn Stermann, sagt ja, jetzt gerade wäre er im Urlaub,

00:06:22: aber sie hätte eigentlich auch gedacht, wenn das Buch raus ist, dass dann Ende ist, aber der kommt irgendwie immer weiter.

00:06:27: Der will ja eine Fortsetzung schreiben, das hat er ja in dem Buch auch angefangen.

00:06:30: Genau, aber ich glaube, das wusste sie nicht oder wusste sie nicht mehr, weil ich habe dann gesagt,

00:06:34: ja, ich glaube, alle, die das Buch gelesen haben, hoffen da auf den zweiten Teil und dann sagt sie,

00:06:38: ach, das wäre wirklich eine schöne Idee, muss ich Ihnen mal fragen, ob er das vorhat.

00:06:43: Ja, und dann war es irgendwie ganz leicht, weil, also ein bisschen haben wir gefragt, aber eigentlich hat sie auch sehr viel von sich erzählt.

00:06:52: Ich habe dann gefragt, ob sie tatsächlich in dem Hotel wohnt und dann hat sie auch das gesagt, was sie im Buch gesagt hat,

00:06:58: nämlich, dass das ihre Rache an Hitler ist, dass sie da lebt.

00:07:01: Dann haben wir über Psychoanalyse gesprochen, wie spannend wir das finden.

00:07:06: Sie hat erzählt, dass sie irgendwie durch ihre Vergangenheit gar nicht anders konnte als dieses dritte Ohr zu entwickeln,

00:07:12: um Menschen zuzuhören und sich für Menschen zu interessieren.

00:07:15: Dass sie aber auch viele Kolleginnen und Kollegen getroffen hat, die das nicht können und trotzdem versuchen, Leuten zu helfen.

00:07:22: Also hat so ein bisschen, ja, so aus dem Neckhästchen geplaudert, was so die Psychoanalyse angeht.

00:07:28: Und hat immer wieder so Sätze gesagt, wie also aus dem Nichts, so dass sie gelernt hat in ihrem Leben, dass nichts unmöglich ist.

00:07:37: Und ich glaube, also die hat uns die ganze Zeit angeguckt und hat, glaube ich, selbst die Situation nicht so ganz verstanden,

00:07:43: wir aber auch nicht. Und wir saßen da wirklich mit so großen Augen und sie hat einfach erzählt, auch ganz viel aus ihrer Vergangenheit.

00:07:50: Das war die Zoll-Dickern-Frank. Welche Rolle hat denn noch die Nazi-Zeit gespielt und dass sie, sie ist ja ohne irgendjemandem auf ein Schiff gebracht worden

00:07:58: und nach Amerika gefahren und es war da in dem Weißenhaus. Welche Rolle spielt die Kindheit noch in ihren Erzählungen?

00:08:04: Total viel. Da ist sie richtig, richtig schnell auch hingekommen.

00:08:08: Und das war dann, als sie dann gesagt hat, dass sie da wohnt, ist ihre Rache an Hitler.

00:08:12: Da hat sie dann gesagt, denn wissen Sie, meine Vergangenheit, und ich kam mir vor, als würde ich vor so einer Influencerin sitzen,

00:08:17: die ihr ganzes Leben bei Insta teilt und ich möchte immer sagen, ja, weiß ich schon, ja, weiß ich schon, ja, weiß ich schon.

00:08:22: Aber wenn sie das Buch nicht gelesen hat, weiß sie auch nicht, was da genau alles drin steht.

00:08:27: Aber hat dann wirklich noch mal von ihrer Kindheit erzählt, hat ganz viel von diesen traumatischen Erlebnissen erzählt,

00:08:35: die dann auf diesem Weg nach Amerika zugestoßen sind, dass sie Leute getroffen hat, die ihr gesagt haben, so jung und schon jüdisch

00:08:44: und wirklich auch noch mal so Sätze, bei denen es immer so kurz zuckt im Kopf und man sich denkt, oh mein Gott, das muss ich mir merken, das ist so Wahnsinn.

00:08:52: Es ging dann auch viel ums Thema Religion. Das kam jetzt im Buch gar nicht so.

00:08:57: Nee, das hat keine Rolle.

00:08:59: Nee, aber sie hat ganz oft gesagt, wir müssen mit dem Herrgott geduldig sein, weil er hat gerade sehr, sehr viel zu tun in der Welt.

00:09:07: Und gleichzeitig hat sie immer wieder gesagt, und es ist wichtig, dass wir unser Leben selbst in die Hand nehmen,

00:09:13: dass wir unser eigener Chef sind, unser eigener Chefin und dann ging es auch um die Rolle der Frau.

00:09:19: Und dann hat sie noch mal gefragt, wie alt wir sind und was wir so arbeiten.

00:09:23: Dann habe ich ihr das erzählt. Dann hat sie gesagt, ja, als ich 26 war, da galt ich als alte Schachtel.

00:09:29: Und das macht sie so glücklich zu sehen, dass Frauen heute anders leben.

00:09:34: Und dann ging es ein bisschen um Weltpolitik, weil ich gesagt habe, dass ich in der Nachrichtensendung moderiere.

00:09:39: Und dann hat sie Trump analysiert und zwar so adäquat, dass ich dachte, okay, das wird ab jetzt auch meine neue Erklärung.

00:09:46: Sie hat Trump bezeichnet als ein, also hat gesagt, er ist so gefährlich, weil er ein Schauspieler ist, der sich selbst glaubt.

00:09:55: Das ist so ein toller Beschreiher.

00:09:57: Gut, ne? Fand ich auch.

00:09:59: Und ständig vielen solchen Sätzen, wir sind wirklich eine Stunde lang von A nach B gesprungen.

00:10:03: Und dann irgendwann wurde es ein bisschen persönlicher. Da hat sie dann auch über unsere Beziehungen ein bisschen was gefragt.

00:10:09: Und du denkst immer, du sitzt hier vor der Psychoanalytikerin.

00:10:14: Und ja, dann haben wir so ein bisschen erzählt, wenn wir uns kennengelernt haben und so.

00:10:18: Und dann hat sie wirklich angefangen, ihre Einschätzung zu teilen über unsere Beziehung.

00:10:23: Und dann irgendwann auch konkret zu mir Dinge gesagt, wie ich ihr so vorkomme.

00:10:30: Und ich saß da und ich habe so richtig, ich habe geschwitzt einerseits.

00:10:35: Und gleichzeitig, mein Herz hat gar nicht aufgehört zu klopfen.

00:10:38: Und es war aber ganz, ganz schön, weil es sehr nette Sachen waren, die sie gesagt hat.

00:10:43: Und wir hatten beide hinterher das Gefühl, dass sie auch irgendwie Spaß hatte an dieser Begegnung.

00:10:49: Was nehmst du mit von dieser Begegnung?

00:10:52: Also, das habe ich mich auch hinterher gefragt.

00:10:55: Ich glaube, das ist am Ende so ein bisschen auch das, was ich so viel aus unseren Gesprächen mitnehme.

00:11:01: Obwohl es halt nochmal 25 Jahre sind zwischen dir und ihr. Es ist Wahnsinn.

00:11:06: Aber mit was für einer Klarheit diese Frau da saß, mit 97 Jahren.

00:11:11: Und was ich am besten eigentlich fand an dem Gespräch, sie war die ganze Zeit irgendwie der Boss am Tisch.

00:11:18: Also, es war komplett klar, sie leitet dieses Gespräch.

00:11:22: Und sie hat auch so eine Art Distanz, die sie die ganze Zeit hat.

00:11:28: Und es war auch komplett klar, nicht wir beenden das hier, sondern sie.

00:11:32: Also, ich habe zwischendurch dann auch mal gesagt, so ja, wir wollen auch nicht ihre Zeit jetzt klauen.

00:11:36: Frühstücken sie mal, wir machen uns auf den Weg.

00:11:38: Und sie hat gesagt, nee, mir ist gerade noch das so ein, das eingefallen und hat weiter erzählt.

00:11:42: Und gleichzeitig hatte sie so eine richtig, richtig tolle Wärme.

00:11:46: Ich habe dann zum Beispiel am Ende gefragt, ob wir ein Foto machen können.

00:11:49: Und habe dann auch von Social Media und so ein bisschen erzählt.

00:11:52: Und dann haben wir ein Foto gemacht und hat sie gesagt, da freue ich mich jetzt aber,

00:11:55: dass ich mir ein blaues Kleid angezogen habe.

00:11:57: Das sieht auch wirklich so ein Jeans-Kleid.

00:11:59: Genau, das finden sie das genauso schön wie ich eigentlich dieses Kleid.

00:12:02: Und dann haben wir das Foto gemacht und hat sie gesagt, ja, ich frag mich jetzt gerade,

00:12:05: wie wir das gleiche Foto jetzt auch auf mein Handy bekommen.

00:12:08: Und dann habe ich gesagt, na ja, also mein Mann könnte das Foto nochmal machen mit ihrem Handy.

00:12:13: Ja, das ist toll.

00:12:15: Und dann war es wieder so ganz warm und nah.

00:12:18: Und es war sehr besonders zu sehen, wie die so einen anguckt.

00:12:22: Und genau einem quasi in die Seele guckt, hatte ich das Gefühl und versucht rauszufinden,

00:12:26: was sind das für zwei Menschen, die da sitzen.

00:12:29: Und ich glaube, ab dem Punkt, wo sie das Gefühl hatte, die sind irgendwie okay.

00:12:33: Und das ist irgendwie lustig oder süß, dass sie jetzt da sitzen.

00:12:36: Ich weiß nicht, was sie gedacht hat.

00:12:38: Hat sie sich auch so drauf eingelassen.

00:12:40: Und vielleicht war es einfach irgendwie eine nette Abwechslung für sie.

00:12:43: Und für uns war es aber echt sehr besonders, weil es hat auch so überraschend passiert ist.

00:12:48: Und ich habe hinterher gedacht, mein Gott, wenn ich das gewusst hätte, dass wir sie treffen,

00:12:52: hätte ich mir natürlich 20.000 Fragen noch überlegt.

00:12:55: Viel besser so.

00:12:56: Aber manchmal ist es viel besser so vielleicht, ja.

00:12:58: Was? Also das ist jetzt eine sehr egoistische Frage.

00:13:02: Und trotzdem frage ich dich, was glaubst du, könnte ich von ihr noch übers Leben lernen?

00:13:07: Ich glaube, was wir alle von ihr lernen können, ist aus schlechten Erfahrungen.

00:13:14: Weil ich glaube, sie hatte wirklich ein extremst hartes Leben.

00:13:17: Irgendwie was Gutes zu ziehen und auch so ein bisschen den Humor nicht zu verlieren.

00:13:22: Das hat sie auch hinterher gesagt, dass sie immer mal wieder oder ihr ganzes Leben lang

00:13:27: immer zwischendurch einfach grinst.

00:13:29: Und dass das dann Botenstoffe...

00:13:31: Das hat sie auch in dem Buch erzählt.

00:13:33: Dass das Botenstoffe ins Gehirn schickt.

00:13:35: Und sie hat gesagt, das gefällt ihr, dass wir so viel lachen und dass wir sie so viel angrenzen.

00:13:40: Und dass sie das Gefühl hat, dass das Lachen echt ist zwischen uns.

00:13:44: Sondern hat sie uns angeguckt und hat gesagt, ich habe das Gefühl, ihr zwei habt sehr viel Muscle,

00:13:49: dass ihr euch so früh kennengelernt habt.

00:13:51: Und hat dann halt auch gesagt, das Blöde an Männern ist ja, hat sie mich angeguckt.

00:13:55: Das Blöde an Männern ist, dass sie so früh sterben.

00:13:58: Das ist echt Mist.

00:13:59: Und ihr Mann ist halt mit 50 verstorben.

00:14:02: Ich glaube, es war auch eine sehr ungleiche Beziehung, in die sie sehr viel reingesteckt hat.

00:14:06: Das schreibt sie auch im Buch.

00:14:08: Und dann hat sie so ein bisschen und so Beziehungstipps gegeben und hat sich...

00:14:12: Und ich glaube, das ist was, was man lernen kann, dass man auch mit einer wahnsinnig großen Lebenserfahrung

00:14:18: nicht auf andere runter schaut, sondern auch mit ihr waren wir auf eine komische Art und Weise ein bisschen,

00:14:24: nicht auf Augenhöhe, aber der hat uns einfach mit großem Respekt behandelt und war interessiert an uns.

00:14:30: Obwohl wir diejenigen waren, die da wie die kleinen Fans an ihrem Tisch saßen.

00:14:34: Aber das lag an euch, dass sie das so wollte.

00:14:37: Ja, aber es lag natürlich auch an ihr.

00:14:39: Ich glaube, es gibt auch Menschen und das hat sie ja auch gesagt.

00:14:41: Sie lernt immer wieder Leute kennen auch in Wien.

00:14:44: Sie hat viel über die Wienerinnen und Wiener hergezogen, ehrlich gesagt.

00:14:47: Und hat gesagt, da ist ganz viel Oberflächliches und wenig echtes Interesse.

00:14:51: Und was sie im Leben interessiert, ist echtes Interesse an Menschen.

00:14:55: Und das glaube ich musst du nicht lernen, weil das hast du.

00:14:58: Ja, und das ist ja auch immer noch ein Problem.

00:15:01: Ich glaube, es ist immer noch ein Problem, wenn man sich das zu erhalten,

00:15:05: auch bis ins hohe Alter.

00:15:07: Auch wenn da Leute sitzen, von denen du das Gefühl hast,

00:15:10: ihr seid noch so grün hinter den Ohren, ihr seid noch Babys gefühlt mit 30.

00:15:14: Was kommt denn da alles noch?

00:15:16: Dass irgendwie ernst zu nehmen und sich zu freuen, wenn das Leben einem so eine Situation gibt

00:15:20: und nicht so grandlich zu sein und zu sagen, jetzt stört mich hier jemand bei meinem Frühstück,

00:15:24: und ich bin so sehr gespannt, dass du das gemacht hast.

00:15:28: Das ist so toll und das ist so eine große Belohnung, die du bekommen hast.

00:15:35: Ja, wir alle. Deswegen fand ich es jetzt auch so cool.

00:15:38: Also ich habe es dann geteilt bei Insta und habe ganz, ganz viele tolle Nachrichten bekommen

00:15:42: für alle, die das da nicht gesehen haben.

00:15:44: Da gibt es auch das Foto von uns, was wir dann gemacht haben, da nach.

00:15:48: Und habe gedacht, weil das ja auch so eng jetzt mit dem Podcast zusammenhängt,

00:15:53: weil ich das Buch ja nur gelesen habe, weil du es mir empfohlen hast,

00:15:57: ist das wie so ein Full Circle Moment, wie man das so schön sagt.

00:16:00: Dass sie dieses Buch noch nicht, also das muss sie auch offensichtlich gar nicht interessiert.

00:16:05: Er wird ja ja schon gesagt, dass da raus ein Buch wird, oder?

00:16:08: Ja, ja. Und sie hat auch gesagt, sie freut sich, dass das Leute lesen.

00:16:11: Aber dass jetzt deshalb jemand nach Wien heißt, das war für sie glaube ich vollkommen absurd,

00:16:16: dass dieser erste Satz, den sie gesagt hat, manchmal weiß man gar nicht, was man als Mensch für eine Macht hat.

00:16:21: Da hat sie natürlich total recht, dass sie jetzt zwei Menschen dazu bewegt,

00:16:25: eine Reise auf sich zu nehmen nach Wien und dafür Tage zu verbringen,

00:16:28: eine Reservierung in einem Hotel zum Frühstück zu machen,

00:16:31: weil sie was erzählt hat, was in einem Buch gelandet ist, das ist ja auch verrückt.

00:16:36: Aber es ist so das erste Mal in meinem Leben, dass ein Buch Realität geworden ist.

00:16:40: Ja, und ich wollte gerade sagen, ist es nicht faszinierend, was Bücher ausrichten, um bewegen können.

00:16:46: So krass.

00:16:47: Das ist so schön.

00:16:48: Also das ist toll.

00:16:49: Und das, was man sagen muss, ist, ich wollte Dir extermal auch noch mal schreiben,

00:16:54: der hat diese Frau und diese Gesamte Situation in diesem Hotelcafé so adäquat eingefangen

00:17:01: und auch die Art, wie sie redet, mit ihrem Englisch-Deutsch,

00:17:04: wer macht zwischendurch mal zehn Minuten einfach nur Englisch geredet

00:17:07: und dann aber auch wieder einfach ins Deutsche geswitscht

00:17:10: und auch diese Worte, die sie dann immer sucht.

00:17:12: Also das war halt wirklich genauso wie im Buch,

00:17:14: ich habe mich gefühlt, als hätte mich ihr mit so einem Schnipsen in dieses Buch transportiert.

00:17:18: An der Stelle gilt kein Night, aber es ist, also ich finde es toll, dass du es jetzt so ausführlich erzählt hast

00:17:24: und du hast mir auch sofort geschrieben, ich habe gedacht, nicht, guck mal, ich mit Erika Freeman,

00:17:29: ich habe gerade das glaube ich überhaupt nicht, der Oberhammer, ja.

00:17:32: Oberhammer, ja.

00:17:33: Aber toll.

00:17:34: Also das war unser kleiner Exkurs nach Wien.

00:17:37: Ich dachte, ich erzähle ausführlich von der Nachtzugfahrt, aber das war das absolute Highlight.

00:17:41: Das war dann immer wie ein Buch über Zügen gemacht.

00:17:44: So ist es.

00:17:45: Und jetzt springen wir rein.

00:17:46: Jetzt ist natürlich der Themenbruch wirklich massiv.

00:17:49: Das versucht man erst gar nicht in Überleitung.

00:17:51: Wir machen hier wie so einen kleinen Trainer oder so

00:17:54: und dann springen wir rein in die Folge zum Thema Verbrechen,

00:17:57: die schon so ein paar Wochen im Kasten ist, die hört ihr jetzt.

00:18:01: Viel Spaß dabei und ich hoffe, ja, ich könnte euch ein bisschen mitnehmen in diese ganz besondere Situation.

00:18:07: Unglückwunsch zu dieser Begegnung.

00:18:09: Und danke für die Buchempfehlung.

00:18:11: Es ist zwar dunkel hier bei uns im Eierkarton, aber ich bin sehr froh,

00:18:19: dass wir die Folge noch am Tag aufzeichnen.

00:18:22: Weil ich glaube, wenn das so eine richtig unheimliche Folge wird,

00:18:25: hätte ich Angst nachher, ein bisschen Angst, ganz klein bisschen Angst auf die Straße zu gehen.

00:18:30: Genau, mit dir hier drinnen müsste glaube ich viel passieren, bis ich Angst habe.

00:18:33: Da müsste Pio hier mit einem Messer reinmarschieren oder so.

00:18:36: Ich glaube, selbst dann hätte ich keine Angst, aber das rausgehen.

00:18:38: Und die Nussbecken auswandert.

00:18:40: Ja, genau stimmt.

00:18:42: Aber rausgehen, wenn man dann so über Verbrechen gesprochen hat wie wir heute,

00:18:47: müsste ich dann auch nicht unbedingt, wobei,

00:18:50: vielleicht wird es ja auch gar nicht so gruselig, wir schauen mal.

00:18:53: Zwei Seiten.

00:18:55: Der Podcast über Bücher mit Mona Amesian

00:18:58: und Christine Westermann.

00:19:05: Also unser Thema heute, Verbrechen.

00:19:08: Und kann man über was reden, was man noch nicht erlebt hat?

00:19:11: Wer weiß?

00:19:12: Vielleicht stecke ich mit meinen Beinen ganz tief drin in den Verbrechen dieser Welt.

00:19:16: Du bist doch kein Verbrecher, aber hast du eins erlebt schon in deinem Leben?

00:19:20: Also richtig aktiv miterlebt, glaube ich, nicht oder einmal fast.

00:19:26: Also es wurde eingebrochen bei meinen Eltern, das ist ja ein Verbrechen.

00:19:30: Ich glaube, als Verbrechen, ich habe es nochmal nachgeguckt,

00:19:32: gilt jede Rechtswidrigkeit, die mit mindestens einem Jahr Gefängnis bestraft wird.

00:19:38: Ach so was, ich dachte Verbrechen, da muss mindestens Ende einer schwer verletzt sein oder gar tot.

00:19:44: Nee, aber eigentlich habe ich das ja auch aufgeschrieben.

00:19:46: Alle Verbrechen sind rechtswidrige Tätigkeiten, die im Mindestmaß mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr oder darüber bedroht sind

00:19:52: und dazu gehört dann Raub, schwere Körperverletzungen, Körperverletzung mit Todesfolge, Totschlag,

00:19:57: Mord, Brandstiftung, Rechtsbeugung, Bestechnik.

00:20:00: Genau, aber Einbruch zählt dann ja nicht dazu, glaube ich.

00:20:04: Aber wir fassen das einfach ein bisschen weiter hier heute.

00:20:07: Und einmal, das ist richtig krass gewesen, da waren wir als Familie in Südfrankreich im Urlaub

00:20:14: und sind da mit unserem Familienauto die Sapentinen lang gefahren.

00:20:18: Ich glaube, ich war so vielleicht sieben, mein Bruder fünf, meine Eltern saßen vorne, wir hinten natürlich

00:20:25: und dann ist ein Motorradfahrer an uns entlang gedüst und ich glaube, mein Vater war vielleicht auch ein bisschen weit in der Mitte

00:20:32: oder so, auf jeden Fall ist er vorbei gedüst und ich hoffe, ich kriege die Geschichte noch richtig zusammen.

00:20:36: Er ist dann zurückgekommen, hat nochmal Anlauf genommen, ist an uns vorbei gefahren

00:20:40: und hat mit dem Fuß im Sprung im Fahren und seinen Seitenspiegel weggetreten

00:20:44: und wir haben alle im Auto geschrien, sich mega erschrocken

00:20:47: und dann hat meine Mama gesagt, wir müssen jetzt sofort zur Polizei fahren, hier ist das Schild zum Dorf

00:20:52: und dann hat mein Vater komplett zugemacht, war super still und hat einen anderen Weg genommen

00:20:58: und meine Mama so, jetzt fahr da lang, wir müssen zur Polizei

00:21:01: und dann hat er aber geistesgegenwärtig gedacht, dieser Motorradfahrer wird wissen, dass wir jetzt ins Dorf fahren

00:21:06: und der wird da vielleicht irgendwo stehen und uns auflauern

00:21:09: und dann sind wir andersrum zur Polizei ins Dorf gefahren

00:21:12: und dann haben wir tatsächlich als wir bei der Polizei ankamen gesehen, dass der da lang gefahren ist

00:21:17: und der wahrscheinlich da auf uns gewartet hat und da vielleicht dann Schlimmeres passiert wäre

00:21:21: und das war für uns Kinder, weiß ich noch, richtig, richtig heftig

00:21:26: weil dann auch, ja, die Angst da war in diesem Ort, wir haben halt ein deutsches Kennzeichen

00:21:31: das war jetzt auch ein sehr markantes Auto, so ein grünes großes Familienauto

00:21:36: und wir haben dann überlegt, von da weg zu reisen, wieder, das wird natürlich kein Verbrechen

00:21:43: wo irgendwer dann wirklich zu Schaden kommt, außer der Seitenspiegel des Autos

00:21:47: aber das sah so richtig tief, aber ich glaube, das ist so das nächste, was ich da dran gekommen bin

00:21:52: Kannst du das toppen?

00:21:53: Ich fürchte ja, also ich habe mir lange überlegt, ob ich es erzählen soll

00:22:00: ich würde es gerne ganz kurz machen, wir waren auf so einer Art Hochzeitsreise

00:22:04: und wir waren in der Südsee und wir waren auf so einer ganz kleinen Insel, wo da so Pfahl bauten und so Zeug

00:22:12: und die Insel war wirklich ganz klein und man konnte mit so einem Boot um die Insel rumfahren

00:22:17: und das war wirklich paradiesisch, wie du die Südsee vorstellt, so Kokospalmen

00:22:22: und ganz toller Sand, so Muschelkalk und da haben wir gesagt, können wir lassen das Boot jetzt hier einfach mal am Ofer stehen

00:22:30: und laufen ein Stück mal gucken, ob wir um die Insel rumkommen und dann sind wir gelaufen

00:22:36: und auf einmal tut es einen Megaschlag und das hat von hinten jemand dem Jochen mit einem großen Stock, mit einem großen Ast

00:22:49: auf die Schulter gehauen und eigentlich jetzt in Kopf treffen sollen, aber Jochen ist so groß, dass er nur die Schulter erwischt hat, weil der klein war, der Typ

00:22:59: und dann hat sich Jochen natürlich mega erschrocken, wir beide und er ist sofort auf mich zu, der Typ und hat an meinem Ballanzug gezogen

00:23:08: und hat das Unterteil zerrissen und ich war in Oberpanik und ich dachte, ich hatte einfach nur Angst, was dem Jochen passiert

00:23:16: also natürlich hatte ich innen auch Angst um mich, aber ich hatte Angst, dass der Mann, den ich gerade geheiratet habe, dass er erschlagen wird

00:23:24: und dann hat Jochen den Stock, den der Typ hatte, den hat er fallen lassen und hat ihn einfach hochgehoben und hat einfach nur geschrien

00:23:32: "Go away, go away" und dann ist der abgehauen und wir sind in Oberpanik wieder in dieses Boot zurück

00:23:40: und am Ofer war ein Muschelkalk und wir sind in die Muscheln gefallen und das ist so, als ob du in ganz spitze Küchenmesser fällst

00:23:49: und wir saßen dann da in dem Boot und das haben wir alles voll geblutet, weil wir halt jetzt keine Einzelne haben

00:23:57: und es war dann alles sehr ärgerlich, weil die in dem Hotel wussten, dass da einer sein Unwesen bleibt und wir waren nicht die Ersten, denen das passiert ist

00:24:05: und dann kam aber die Polizei und das fand, da muss ich heute schon wieder drüber lachen, kam die Polizei vom Festland

00:24:13: und haben gefragt, ob wir entzeigen können, wo das passiert ist und Jochen sagt, ich fahre damit, weil ich habe meine Sonnenbrille verloren

00:24:20: und dann ist er mit denen an die Stelle zurückgefahren, da hat da tatsächlich seine Sonnenbrille noch gefunden

00:24:26: und dann ging es darum, dann haben wir wie so ein Verbrecheralbum bekommen und da mussten wir den raus suchen

00:24:32: und wir waren ja beide ganz dicht dran und es war gerade erst zwei Stunden her

00:24:38: und wir haben uns über die Farbe der Badehose gestritten, die der Typ anhatte

00:24:42: weil der Kopf dann so abschaltet und in anderen auf Alarm-Modus ist

00:24:47: und wir haben uns dann auf einen geeinigt und dann haben die sich das mal kurz angeguckt

00:24:51: und dann haben sie gesagt, der sitzt schon im Gefängnis

00:24:55: und dann haben wir gesagt, ja also haben wir Personenbeschreibung im Rahmen unserer Möglichkeiten

00:25:00: und das war einfach nicht einfach ganz gut, ein halbes oder dreiviertel Jahr später haben wir dann von der Insel, also es war Bora Bora

00:25:08: haben wir von der Inselverwaltung von der Polizei und schreiben bekommen, es tut ihnen sehr leid, sie hätten es nicht aufklären können

00:25:15: der Fall würde hier mit so einer Faffel, ja?

00:25:17: Und jetzt ist es wieder so tausende Kilometer entfernt zu Hause, aber das ist natürlich heftig

00:25:21: weil gerade so im Urlaub, ich habe jetzt auch Freunde, die dieses Jahr in Südafrika waren

00:25:28: und die haben halt auch erzählt wirklich, die haben sich da in Kapstadt an manchen Stellen wirklich sehr, sehr unsicher gefühlt

00:25:35: und das ist auch wirklich gefährlich, also Kapstadt ist richtig gefährlich

00:25:39: wenn du da vom Flug, also ich bin in großer Südafrika, Veränderung, wir waren also viele Jahre auch bei Freunden zu Besuch und zu Gast

00:25:49: und wenn du vom Kapstadt los wärst vom Flughafen, dann kann es, also uns ist es Gott sei Dank nie passiert, aber dann halten die schon an Ampeln, Autos an, zerren dich raus

00:25:59: wo du Pech hast, bist du weg, also das jetzt auch furchtbar gemeinert, das ist passiert, das ist nicht der Alltag

00:26:06: Du, aber sowas kann dir natürlich, es könnte dir auch am Rhein-Ufel in Kastchen passieren, also das ist ja wirklich das Ding,

00:26:14: natürlich ist es was anderes, ob du jetzt irgendwo in Regionen unterwegs bist, irgendwo in Mexiko, die dafür berüchtigt sind,

00:26:20: dass die sehr gefährlich sind, wo vorher schon davor gewarnt wird oder ob du jetzt durch Monheim läufst oder so

00:26:28: aber auch da kann dir natürlich was passieren und das finde ich wirklich absurd, das ist ja was, wovor viele Menschen Angst haben,

00:26:36: dass einem auf offener Straße was passiert, dass man Opfer wird von was auch immer, niemand möchte Teil eines Verbrechens sein,

00:26:43: aber Krimis und Thriller sind die mit Abstand meist gelesenen Buchgenre in Deutschland seit jeher, also es gibt ja so ein Run auf diese Verbrechen,

00:26:54: nicht nur in der Literatur, auch Tatort natürlich, Filme, aber auch Serien, Podcasts, dieses ganze Feld, True Crime, das ist so absurd

00:27:05: und weil ich das selber gar nicht so nachfühlen kann, ich kann es auch nicht nachfühlen, genau so, ich gucke es nicht, also Tatort gucke ich,

00:27:12: weil ich das mal, was finde ich, weil das eine Tradition ist, das ist wie Mainzer Hosenontagssuch oder, gucke ich, also Tatort gucke ich,

00:27:21: dann gibt es welche, die finde ich toll, ich finde die York-Artmann zum Beispiel, den Dortmund, Tatort finde ich super

00:27:26: und manche finde ich unsäglich, ich sage jetzt nicht welche, weil das wäre gemein, aber ich gucke das und ich sitze aber da oft, also wenn wir es zusammen gucken,

00:27:35: da mache ich die Augen zu und auf immer, dass ich auch nicht sehe, dass ich die Augen zuhör und oft merkst du es ja an der Musik,

00:27:42: dass es jetzt ganz schlimm wird oder ich, also wenn ich allein bin, dann halte ich mir ein Kissen vor das Gesicht,

00:27:49: ich kann das kann ich nicht gucke, ich kann Spannung nur schwer aushalten.

00:27:52: Und trotzdem guckst du es, weil ich wäre genauso, aber meine Konsequenz ist dann, ich gucke es nicht.

00:27:57: Aber das hat jetzt gar nichts mit dem Genre zu tun, mit dem Genre Grimmie.

00:28:03: Sondern Gewöhnung.

00:28:04: Ne, ja vielleicht auch, vielleicht auch abhängig kann, aber ich glaube eher, dass es gibt manchmal, also es gibt einfach tolle Schauspieler,

00:28:13: die das, also Charlie Hübner hat ja eine Weile Polizeiruf gemacht, der den fand ich großartig.

00:28:19: Oder Anne Kims-Sanao, das sind tolle Schauspieler.

00:28:22: Oder Claudia Michelsen, dann gucke ich mir einfach die Schauspieler an.

00:28:26: Und manchmal ist es ja längst nicht mehr so raubeinig und brutal wie bei Schimanski,

00:28:31: sondern sind ja oft auch wie ein Kammerspiel.

00:28:34: Das finde ich schön, also Sonntagabend, Tatort gehört irgendwie dazu.

00:28:39: Jetzt gibt es ja auch gerade bei Büchern wirklich sehr brutale Geschichten.

00:28:44: Und wenn man in die Buchhandlung geht und in die Krimi-Abteilung, das ist ja mit die größte Abteilung die größten Regale.

00:28:51: Kannst du dir, auch wenn wir beide jetzt nicht, sonst werden hier auch mehr Krimis in diesem Podcast vertreten,

00:28:56: wenn wir jetzt beide nicht die größten Krimi-Fans sind, erklären, warum das so ist und woher diese Begeisterung kommt in unserer Gesellschaft

00:29:04: und in vielen anderen ja auch für diese Geschichten von heftigen Verbrechen auch teilweise?

00:29:09: Ich glaube eher, dass es daran liegt, dass es sich relativ schnell weglesen lässt.

00:29:14: Also, dass du dich nicht mit, also klar musst du dich auch mit Schicksalen auseinandersetzen.

00:29:20: Aber es ist ein Unterschied, ob du ein Buch liest über das Verbrechen an der Seele eines Kindes

00:29:29: oder ob du ein Buch liest über ein Verbrechen, wo zwei Menschen einfach hingemeuchelt werden.

00:29:37: Das ist ein Unterschied. Also du hast, ich glaube, dass man dann einen sehr guten Abstand hat zu dem, was passiert.

00:29:43: Also man guckt das wie ein Film. Ich kann es mir nicht erklären.

00:29:46: Das liegt aber nicht gut erklären. Es liegt aber auch darin, weil ich auch sehr selten Krimis lese,

00:29:53: weil ich oft finde, dass sie nicht wirklich intelligent gemacht sind.

00:29:56: Dass sie wirklich nur auf Spannung aus sind.

00:30:00: Und ich habe jetzt, ich mag sehr gerne, es ist ein bisschen unsortiert, was ich sage,

00:30:05: aber ich mag sehr gerne Fried Wargas. Das ist eine französische Krimiautomine.

00:30:10: Und die hat sensationell Kriminal Romane geschrieben.

00:30:13: Ihr Commissar ist immer Adamsberg und der ist so ein bisschen so eine Idee vertrottelt,

00:30:18: kriegt aber immer die Fälle raus.

00:30:20: Und wie er das macht, ist unglaublich toll.

00:30:23: Und jetzt hat sie ein neues Buch geschrieben. 800 Seiten, glaube ich.

00:30:27: Und ich habe das mit den Urlaub genau.

00:30:29: Und jemand, mit dem ich zusammen arbeite für Buchempfüllung, hat er mich schon gewarnt.

00:30:33: Dann gesagt aber, ließ es mal.

00:30:35: Das ist nicht so gut sein soll.

00:30:36: Ja, und ich habe es gelesen.

00:30:38: Und hinterher hat jemand gesagt, das muss eine KI geschrieben haben,

00:30:41: der die ganzen Zutaten da reingepackt hat, also Adamsberg und die Pariser Brigade und so.

00:30:48: Es war so unterirdisch und ich habe mich so geäußert. Es hat auch keine 800, sondern 500 irgendwas.

00:30:54: Aber es hat sich angefühlt, die Achtung zu erhalten.

00:30:56: Es hat sich... und es war schwer, eine Hand zu halten.

00:30:58: Und ich habe mich so geäußert, weil ich...

00:31:01: Weil am Ende, sagen wir mal, auf den letzten zwei Seiten ist dann die Auflösung.

00:31:06: Und da werde ich Fuchstäufe zwitschelt, wenn was nicht intelligent geschrieben ist.

00:31:11: Wenn du nicht vorher schon einen kleinen Hinweis kriegst, das und so.

00:31:14: Und das war... da habe ich mir geschworen.

00:31:17: Ich lese die nächsten zehn Jahre keinen Krimi mehr und dann kommst du rüber mit deinem Buch da.

00:31:22: Da sprechen wir gleich drüber.

00:31:24: Nee, aber das ist spannend, dass es bei dir so ums Handwerkliche geht.

00:31:29: Und du sagst, die sind nicht intelligent geschrieben oder du findest die Machart nicht gut,

00:31:34: weil bei mir geht es wirklich einfach einzig und allein um den Inhalt.

00:31:38: Ich habe noch nie, nie, nie verstanden, warum man bei so viel leid- und schlimmen Dingen, die in der Welt passiert,

00:31:46: dann auch noch freiwillig leid- und schlimme Dinge sich antut zu Hause.

00:31:52: Ich glaube, das hat sich bei mir auch nochmal gesteigert, seit ich die aktuelle Stunde moderiere,

00:31:56: weil ich da natürlich auch beruflich viel mit Geschichten zu tun habe, die sich um Leid drehen,

00:32:03: sei es entweder das große weltpolitische Leid, große Kriegeanschläge und so.

00:32:09: Aber auch, dass ich sage, mein Anführungsstrichen kleinere Leid,

00:32:13: was aber dann für sich auch total grausam ist, wenn irgendein Schüler eine Lehrerin ersticht

00:32:18: oder ein Kind verschwindet und dann sucht eine ganze Stadt danach, wie jetzt zuletzt mit diesem autistischen Jungen,

00:32:24: wo sie dann auch mit Leuchtfeuer und lauter Musik gesucht haben und mit Süßigkeiten, die sie ausgelegt haben.

00:32:29: Und dann moderiere ich an dem Tag, wo er dann tot in einem Feld gefunden wird.

00:32:34: Und ich gehe nach Hause und ich nehme das so mit.

00:32:36: Ich kriege das aus meinem Kopf und meinem Körper und meinen Emotionen nicht raus.

00:32:40: Und es ist wie so ein Schwamm, der dann das Leid der anderen so aufsaugt.

00:32:45: Und ich beziehe diese ganzen Bücher und seien sie auch noch so weit weg von mir,

00:32:50: weil du gerade von Distanz gesprochen hast, so sehr auf die Realität und auf mein Leben

00:32:55: und auf das Leben von anderen, dass mich das, mich wird das aufressen von ihnen.

00:33:01: Ich finde es spannend, dass du das sagst, wenn ein Tatort kommt, in dem Kinder entführt werden

00:33:07: und irgendwo festgehalten werden, dann gucke ich den nicht.

00:33:11: Also dann zwitschig oder wir machen ganz aus.

00:33:14: Es gibt einen wirklich sehr guten Autor, der heißt Friedrich Arnie.

00:33:19: Also mittlerweile sind mir seine Krimis einfach viel zu düster.

00:33:23: Es sind wirklich Psychogramme, die Rabenrahmen schwarz sind.

00:33:27: Überhaupt nicht mal mehr ein Viertel von Fröhlichkeit.

00:33:30: Und er hat einmal ein unglaubliches Buch geschrieben über Kinder, die von Kinderschändern festgehalten werden

00:33:38: und dieses Buch heißt "Die unterirdische Sonne".

00:33:41: Und das ist so großartig geschrieben, dass ich lesen konnte, obwohl Kinder darin vorkommen,

00:33:49: weil er nie beschreibt, genau was passiert, du kriegst eben nur genau mit, wie traumatisiert.

00:33:56: Und die Kinder sind, die im Keller festgehalten werden und immer einzeln hochgeführt werden.

00:34:01: Und am Ende reichen sich die Kinder.

00:34:04: Und das ist toll, weil da kommt deine ganze Angst und deine ganze aufgestaute Verzweiflung

00:34:11: und vielleicht auch Zorn und Wut, der kann sich da beanbrechen.

00:34:15: Ich wollte dir das irgendwann schon mal, ich weiß nicht mehr zu welchem Thema, empfehlen.

00:34:19: Das gibt es leider vertreten.

00:34:21: Aber ich kann es dir mal mitbeuten, du liest ja sonst nichts.

00:34:24: Ich habe irgendwie nichts zu Hause auf meinem Stapel.

00:34:26: Aber das klingt so wieder, dass ich das mögen könnte, auch wenn ich bei dem ersten Teil der Erklärung gerade schon wieder gedacht habe, never, ever.

00:34:35: Aber er guckt in die Seelen der Kinder rein und das ist unglaublich gut,

00:34:38: auch wie die sich wappnen können gegen diese Verbrechen, die sowohl körperlich als auch seelisch angetan werden.

00:34:46: Und ich fand dieses Buch richtig, richtig gut.

00:34:49: Das ist, glaube ich, auch bei mir so eine Art Schreckhaftigkeit, die ich habe.

00:34:54: Oder ich habe schnell Angst vor so Alltagsdingen.

00:34:59: Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll.

00:35:01: Aber ich habe zum Beispiel der letzte Thriller, den ich gelesen habe, der heißt Kräuentage von Benjamin Kors,

00:35:07: relativ neu auch noch, auch recht dick.

00:35:10: Aber da geht es ganz, also da kann man kaum erzählen, ohne zu spoilern,

00:35:14: es geht eben um einen Mörder, der seine Opfer so tötet, dass er ausgehungerte Krähen in die Wohnung lässt.

00:35:22: Also er schleicht sich in die Wohnung rein, dann fesselt er die Leute und bedeckt die so mit Krähenfutter

00:35:28: und dann sterben die so, dass die Krähen die halt auf.

00:35:32: Und warum hast du das jetzt nicht empfohlen von aus?

00:35:35: Ich habe es auch beruflich gelesen, lesen müssen dürfen.

00:35:38: Es ist ein tolles Buch, wenn ihr solche Arten von Geschichten mögt, gelest es.

00:35:43: Ich habe wochenlang gedacht, es ist jemand in der Wohnung.

00:35:47: Ich konnte nicht von unserem Schlafzimmer, die Badezimmertür ist direkt gegenüber.

00:35:51: Ich konnte nicht ohne Licht im Flur anzumachen, oder das ist wirklich ein halber Meter, den man darüber geht,

00:35:57: das Zimmer wechseln, weil ich die ganze Zeit dachte, da ist jemand.

00:36:00: Und das ist das, was ich meine, dass über meine Fantasie dreht.

00:36:03: So ab, ich kann das nicht.

00:36:05: Ich kann das nicht, aber ich habe einen Tatort mal geguckt.

00:36:07: Da ist auch einer, hat einer geklingelt und war von irgendeiner Heizungsablese Firma getarnt,

00:36:14: irgendein Typ und war eine Studentin alleine und dann hat sie den in die Wohnung gelassen,

00:36:18: dann hat er die, er steckt in ihrem Bett da und schlimme Sachen gemacht.

00:36:21: Seitdem jedes Mal, wenn jemand klingelt und sagt, ich komme von der Firma XY,

00:36:25: sage ich Ausweis bitte oder ich sage, ich kann sie leider nicht reinlassen.

00:36:30: Ich brauche erst noch, ich brauche erst von ihrem Chef irgendwie eine so.

00:36:33: Und dann schicken die vorher einen Brief und dann.

00:36:35: Und das ist dann wiederum das Gute daran.

00:36:37: Ja, das finde ich auch.

00:36:38: Aber je mehr man weiß, was passieren kann, desto mehr Sorge hat man dann oder ich dann vielleicht auch.

00:36:44: Aber ich finde es super, bei uns standen vor kurzem zwei Jungs vor der Tür

00:36:47: und die sagen, wir kommen wegen irgendwie Gasumstellung oder so.

00:36:51: Wir waren gerade aus dem Urlaub zurück und hatten den Zettel im Briefkasten nicht mitgegeben.

00:36:55: Und ich habe gesagt, kommen Sie doch rein.

00:36:57: Und dann stehen zwei bärenstarke Typen.

00:37:00: Und dann habe ich die so angeguckt, wahrscheinlich hat man mir angesehen,

00:37:04: dass ich dachte, oder passt es Ihnen jetzt nicht?

00:37:07: Und dann habe ich gesagt, es passt überhaupt nicht, können Sie nochmal.

00:37:10: Und dann war ich hinterher wirklich Gott vor, dass ich gedacht habe, was machst du?

00:37:14: Warum lässt du dir, wie du gerade sagst, lässt du es dir nicht zeigen?

00:37:18: Oder sagst nur einer nach dem anderen oder nur einer oder so?

00:37:22: Ja, und das ist auch ehrlich gesagt was, was mich so am Frau sein manchmal stört,

00:37:29: dass du selten in Situationen dir ganz sicher sein kannst, herr in der Lage zu sein.

00:37:34: Ich war jetzt zum Beispiel am Wochenende in der Pfalz mit einer Freundin,

00:37:38: bzw. mit unseren Männern, aber die sind dann früher gefahren.

00:37:41: Dann waren wir alleine und haben abends noch so einen Spaziergang dadurch die Weinfelder gemacht.

00:37:46: Und es wurde langsam dämmerig, dass das super schön aussen.

00:37:49: Und dann hat man von irgendwo aber so Jungsstimmen gehört.

00:37:52: Und dann sind die mit so Motorrädern an uns vorbei gesaust.

00:37:54: Und dann sagt sie so, wenn die jetzt anhalten,

00:37:57: wir sind zwei Frauen hier einfach am Feldrand, hier ist kein Mensch,

00:38:02: die können mit uns machen, was sie wollen.

00:38:05: Und das ist halt einfach, und ich finde, wie geil ist das, wenn du einfach ein Typ bist,

00:38:08: die haben bestimmt auch Angst, aber in solchen Situationen weniger auf jeden Fall.

00:38:13: Und dann ist es wieder total paradox, dass Studien zeigen,

00:38:17: dass 80 oder sogar 90 Prozent je nach Studie, der zum Beispiel True Crime-Hörerin oder Leserin-Frauen sind.

00:38:24: Also diese Verbrechen ziehen Frauen extrem an.

00:38:27: Und auch da wieder die Frage, ist das logisch, warum?

00:38:31: Also ich gucke das nicht, wenn wir beim Durchsetten da reingereden sind,

00:38:35: ja, auf zu Amerikanische sehen, also vielleicht auch, weil ich weiß,

00:38:38: wie aufgemotzte es in Amerikanischen sehen wird.

00:38:41: Ja, aber auch in Deutschland hier so diese ganzen True Crime-Podcasts und so.

00:38:45: Die laufen wie geschnitten Brotzen.

00:38:47: Ja, die sind ja Millionen und das sind wirklich hauptsächlich höheren junge Frauen.

00:38:51: Und ich habe mal Sabine Rückhardt für ein Interview getroffen,

00:38:54: der verredene Chefredakteurin der Zeit, lange Jahre Gerichtsreporterin,

00:38:59: erst bei der Bild, dann bei der Zeit und jetzt eben so Dust-True-Crime-Podcast

00:39:03: oder generell True Crime-Gesicht Deutschlands.

00:39:06: Und sie hat das so erklärt, ich habe da nochmal reingehört und was rausgeschrieben,

00:39:10: weil man könnte ja sagen, Frauen finden das spannend oder interessanter,

00:39:15: weil sie sich häufiger bedroht fühlen im Alltag und sich dann informieren wollen,

00:39:19: was Motive sind von Tätern und wie man sich schützen kann.

00:39:22: Sie sagt, ich glaube, der Grund ist nicht, dass sie sich bedroht fühlen.

00:39:26: Im Gegenteil, Frauen interessieren sich für Rätsel mehr als Männer,

00:39:29: für Psychologie mehr als Männer und für das, was dahintersteckt.

00:39:33: Sie sehen mehr.

00:39:34: Deshalb sind Frauen auch häufig die besseren Zeugen, z.B. Zeugin.

00:39:38: Sie sind eher daran interessiert, zwischen menschliche Harmonien und Disharmonien zu erkennen.

00:39:43: Das ist eine super gute Erklärung, also macht ganz viel Sinn.

00:39:47: Deswegen dieses Feld ist riesig und irgendwie zieht es ein bisschen an mir vorbei, muss ich sagen.

00:39:53: Da bin ich jetzt ja mal gespannt. Ich sage mal nix.

00:39:57: Soll ich anfangen oder möchtest du anfangen?

00:40:00: Ich glaube, du fängst an, oder?

00:40:02: Das Buch, das du mir empfohlen hast, heißt einfach nur Müll

00:40:07: und ist von Wolf Haas, einem österreichischen Autor, der anscheinend sehr bekannt ist,

00:40:13: wenn man Krimis liest. Ich glaube, ich habe seinen Namen schon mal irgendwo gehört,

00:40:17: aber habe noch nichts von ihm gelesen.

00:40:19: Er hat auch schon dreimal den deutschen Krimi-Preis gewonnen.

00:40:22: Und vielleicht, bevor ich was zum Inhalt von diesem Buch erzähle,

00:40:25: nimmst du uns mal ganz kurz mit in seine Welt, die er aufmacht,

00:40:28: weil dieses Buch hier ist der neunte Teil der sogenannten Brenner-Serie.

00:40:34: Wie viel davon kennst du und wie sehr kannst du uns da so ein bisschen erzählen,

00:40:38: was es damit auf sich hat?

00:40:40: Ich glaube, ich habe zwei oder drei gelesen und ich bin auch eine späterblühende Ars...

00:40:45: Eine späterhäse?

00:40:47: Ja, eine später. Und die spielen meistens alle in Wien und im Mittelpunkt.

00:40:52: und steht Simon Brenner und der ist Hauptkommissar bei der Wiener Polizei.

00:40:56: In dem Buch ist er schon pensioniert und ich kann es nicht beschreiben.

00:41:03: Es gibt einen Erzähler, eine Erzählstimme und meistens fangen die Geschichten auch an

00:41:08: oder irgendwann taucht dieser Satz auf.

00:41:11: Jetzt ist schon wieder was passiert.

00:41:13: Und das sind immer abgehackte Sätze und er kommt nie immer in der Erzähl und er findet

00:41:19: nie ein Ende.

00:41:20: Und dann, guck mal, ich stotte herum, weil ich einfach möchte, ich möchte so sehen,

00:41:27: dass die das gefällt.

00:41:28: Ich kennst dir damit ganz oder den anderen hier die Menschen, dass damit erklären, was

00:41:36: hinten auf dem Buch drauf steht, weil vorne drauf ist so ein Müllsacken zugebundener

00:41:41: und dann steht der Titel drauf und hinten drauf ist dann eine zugebundene Müllrolle

00:41:45: und da steht für den Brenner natürlich das Inhaltliche im Vordergrund und das Inhaltliche

00:41:51: für den Brenner eine Katastrophe.

00:41:53: Da habe ich gelesen und dachte, also entweder war da jemand stutzbesoffen, als der diesen

00:41:57: klappen Text geschrieben hat oder es erschließt sich mir, wenn ich es lese, warum da Worte

00:42:02: fehlen und warum das grammatikalisch einfach Müll ist im Sinne des Wortes.

00:42:06: Letzteres war der Fall, weil dieser Brenner einfach auch eine sehr besondere Sprache

00:42:10: hat, muss man sagen, die anscheinend dann ja auch schon in den anderen Büchern so

00:42:15: ein sehr signischer Ding war.

00:42:17: Ja, wenn der Haar aus seinen Büchern liest, der hat auch andere tolle Bücher geschrieben,

00:42:22: über seine Mutter war das letzte, wo er ganz anders formuliert, aber das Markenzeichen

00:42:28: von Wolf Haars ist dieses bisschen abgehackte und nicht auf den Punkt kommen und trotzdem

00:42:34: auf den Punkt sein, das spürt man.

00:42:36: Der lässt ein Wörter weg.

00:42:37: Man muss es, glaube ich, am Anfang laut lesen und ich weiß, wenn der öffentliche Lesung

00:42:45: macht, dann geht der in Wien in die größten Hallen, der macht das auch auf dem Heldplatz,

00:42:50: also draußen und da kommen 3000 Leute, weil die den ... und das ist ein ganz bescheidener,

00:42:55: das ist ein ganz fauster Junggeselle, der irgendwo ...

00:42:59: Die Junggeselle, wie alt ist der?

00:43:01: Der ist doch auch schon alt.

00:43:02: Ja, der kann es ja auch alt sein.

00:43:04: Ah so, 1960, also sagen wir es.

00:43:06: Ja.

00:43:07: So, schon aus meiner Perspektive alt.

00:43:08: Ja, aus meiner alt, aus meiner noch bluen Jung, aber der ist ... also erzähl du mal,

00:43:15: wie du ... du hast es ja gelesen.

00:43:17: Genau, das war auf jeden Fall meine erste Büro-Rung mit ihm und mit dem Brenner und

00:43:22: nach dem, was ich dann da hinten drauf gelesen habe, bin ich rein.

00:43:25: Los geht's mit der Geschichte auf einer Wiener Mülldeponie.

00:43:29: Ach so, dazu muss ich noch sagen, du hattest mir empfohlen, das als Hörbuch zu hören,

00:43:32: gibt's nicht.

00:43:33: Gibt's nicht?

00:43:34: Also ich hab's nicht gefunden.

00:43:35: Also der liest natürlich auch selbst und da ist es grob, weil der ...

00:43:39: Vielleicht die anderen Bücher vielleicht, das hier noch nicht, das ist doch auch das

00:43:41: neueste, ne?

00:43:42: Ja, das ist glaube ich, weiß ich nicht.

00:43:45: 23.

00:43:46: Genau, es war ... ja, 23 muss es ... es war auf jeden Fall in der Pandemie noch, vielleicht

00:43:51: ist ein bisschen vor ...

00:43:52: Ah, das ist Taschenbuch dann wahrscheinlich 23, wahrscheinlich das andere ein bisschen

00:43:55: früher.

00:43:56: Ich erinnere mich dran, weil der Verlag das ganz geschickt macht, der hat mit dem Buch,

00:44:01: was er verschickt hat, mehrere Rollen mit Mülltüten verschickt und die Lesung sollte

00:44:07: auf einer Mülldeponie sein, natürlich mit Häppchen und Darmel.

00:44:11: Und das ging da nicht, weil Pandemie war, um mal nicht zusammenkommen.

00:44:14: Also auch der Verlag ist super.

00:44:16: Also ich glaub, wir haben noch nie so viel über den Buch geredet, ohne erst mal den

00:44:20: Inhalt zu reden, deswegen springe ich da jetzt mal rein.

00:44:22: Wie eine Mülldeponie so ein klassischer Recycling oder Wertstoffhof würden wir vielleicht sagen

00:44:28: mit diesen unterschiedlichen Containern für Plastik, für Holz, für Metall, für Sperrmüll

00:44:33: und diese ganzen, das kennt man ja, Container haben in der Regel Zahlen.

00:44:36: Hier im Buch kommt zum Beispiel Sperrmüll in Wanne 4, aber plötzlich taucht in dieser

00:44:43: Wanne 4 auf dieser Mülldeponie in Wien ein menschliches Knie auf und danach noch andere

00:44:50: Leichenteile.

00:44:51: Und noch bevor irgendwie die Ermittlungen losgehen, wer das ist, dieses Opfer und was

00:44:56: dahinter steckt, verliert sich der Erzähler in so einer kleinen Abhandlung über Müllkreisläufe

00:45:01: und die würde ich gerne mal vorlesen, sagt nämlich.

00:45:04: Wenn du schon am Anfang das Zeug in die falsche Wanne schmeißt, alles umsonst.

00:45:09: Knie in Wanne 4, da kannst du von einem Kreislauf nur träumen.

00:45:13: Menschliches Knie wäre natürlich, wenn schon, Biomüll.

00:45:16: Wanne 19.

00:45:17: Oder zur Not, zur äußersten Not von mir aus Kompost.

00:45:20: Wanne 12.

00:45:21: Also abgesehen davon, dass ein menschlicher Körperteil am Mistplatz sowieso nichts zu

00:45:25: besuchen hat.

00:45:26: Das muss ich hoffentlich nicht extra sagen.

00:45:28: Menschliche Körperteile, Magistratsabteilung 43, Friedhöfe und nicht Magistratsabteilung

00:45:34: 48, Abfallwirtschaft.

00:45:36: Aber rein von den Wannen her gedacht, sage ich.

00:45:39: Wanne 12, Wanne 19, da lass ich mit mir reden, aber sicher nicht Wanne 4.

00:45:43: Das ist so auf der dritten Seite oder so.

00:45:46: Und der, der da redet, das ist der, sagte Simon Brenner.

00:45:51: Beziehungsweise manchmal kann man das nicht.

00:45:53: Ich glaube, dir jetzt gerade, wo ich gewesen hab, ist er nicht.

00:45:55: Der erzählt, der den Brenner beobachtet und den auch nicht für ganz dicht hält.

00:46:00: Also es ist tatsächlich, wenn man jetzt, glaube ich, bei Band 9 einsteigt, gerade am Anfang

00:46:04: nicht so richtig.

00:46:05: Nein, ich hab auch schwierig keinen Band.

00:46:07: Ersten Band hab ich auch geteilt, was wollt ihr?

00:46:10: Und dann hab ich so nach 20 Seiten, hat's mich reingezogen und gepackt.

00:46:13: Ja, und hier, also das hab ich mir hier Brennerdoppelpunkten, hab ich mir diese Stelle rausgeschrieben.

00:46:18: Da dachte ich, das wär der Brenner.

00:46:19: Aber jetzt weiß ich, ja, es ist gar nicht.

00:46:21: Auf jeden Fall Simon Brenner steht im Mittelpunkt, der ist mittlerweile nicht mehr Ermittler,

00:46:26: war aber einer.

00:46:27: Mittlerweile ist er Müllmann, also Mistler, wie der Wiener sagt.

00:46:33: Deshalb aber dann natürlich auch sehr nah dran an diesem Fall, der eben da auf dieser Mülldeponie

00:46:38: quasi vor die Füße fällt.

00:46:40: Und hier, nach diesem Leichenfund, erlebt man ihn sofort sehr wienerisch, sehr abschweifend,

00:46:48: er freut sich grummelig und auf jeden Fall sehr speziell.

00:46:51: Aber man rutscht dann doch rein und dann hab ich eben verfolgt, wie dieser Brenner auch

00:46:56: auf seine jüngeren Ex-Kollegen trifft, die quasi dann parallel zu ihm offiziell ermitteln

00:47:02: und die Leiche aus diesen ganzen einzelnen Teilen dann wieder zusammenpuseln.

00:47:06: Alles ist da, um seine Identität, also von diesem Mann, der da gestorben ist, ermordet

00:47:11: wurde, herauszufinden.

00:47:13: Nur eine Sache fehlt.

00:47:14: Das Herz, das Toten ist weg.

00:47:16: Und noch was, seine Ehefrau.

00:47:18: Auch die ist verschwunden.

00:47:20: Dafür taucht dann aber die Tochter auf und mit ihr ein großes Thema, das sehr wichtig

00:47:25: ist für dieses Buch und auch im Laufe der Geschichte immer wichtiger wird.

00:47:29: Es geht nämlich um Organhandel und Organspende im weitesten Sinne, nämlich das große Thema

00:47:37: Widerspruchslösung ja oder nein.

00:47:40: Also die Frage, was soll wer nach unserem Tod mit unseren Organen machen dürfen.

00:47:45: Das ist vor allem im Österreichisch-Deutschen-Grenzgebiet sehr spannend, weil hier in Deutschland

00:47:51: eben die Zustimmungsregelung gilt.

00:47:53: Also man muss zu Lebzeiten schon explizit sagen, ja ihr dürft meine Organe haben,

00:47:59: mein Knie haben nach meinem Tod und in Österreich ist das anders.

00:48:03: Und dazu steht an einer Stelle im Buch, dadurch dass wir an der Grenze daheim sind, gibt es

00:48:08: natürlich ein ewiges Hin und Her mit der Zustimmungsregelung.

00:48:11: Ist der jetzt auf der Seite gestorben oder ist er auf der anderen Seite gestorben?

00:48:15: Auf der deutschen Seite musst du zustimmen, ein Kilometer weiter musst du widersprechen.

00:48:20: Am Anfang von der langen S-Kurve müssen sie dich noch fragen und am Ausgang der Kurve

00:48:25: gehörst du ihn, verrückt im Prinzip.

00:48:27: Und das finde ich wirklich spannend und das mag ich auch wirklich doll an Krimis, wenn

00:48:32: dies schaffen irgendwie ein gesellschaftspolitisches Thema zu beinhalten und das ist jetzt hier

00:48:37: eben diese Wiederverwertung im weitesten Sinne sowohl von Müll, der eine Rolle spielt,

00:48:43: aber ja irgendwie auch vom Körper.

00:48:46: Und da gehen wir jetzt natürlich nicht tiefer drauf ein, was da alles passiert, aber es

00:48:52: ist schon so, dass sich dieses Thema durch das ganze Buch zieht und dann auch immer größer

00:48:57: wird.

00:48:58: Ansonsten muss ich sagen, ist das für mich ein recht konventioneller Krimi, ja.

00:49:02: Ich bin da auch so stellenweise dann auch so ein bisschen durchgekrochen, weil, das habe

00:49:07: ich auch schon mal gesagt, mich einfach Polizeiarbeite und Ermittlungen nicht enthalten.

00:49:12: Aber es ist ja nicht die normale Ermittlung, sondern das ist ja immer, also ich finde,

00:49:20: in den Sätzen steckt immer auch unglaublich viel Menschenkenntnis.

00:49:26: Also ich habe glaube ich irgendwann mal gesagt philosophische Spurensuche und das macht

00:49:31: ja guckt in die Menschen rein und macht ja bestimmt hier und da.

00:49:37: Ich merke schon.

00:49:38: Auf verlorenem Post.

00:49:39: Ich glaube wirklich und da bin ich glaube ich einfach ein schlechter Referenzpunkt,

00:49:44: deswegen ich kann dieses Buch weder empfehlen noch nicht empfehlen, weil ich zu wenig Ahnung

00:49:48: habe und einfach nicht die richtige Personen bin für Krimis.

00:49:51: Aber und auch das habe ich schon mal irgendwann, ich glaube hier bei David Longo oder so gesagt,

00:49:57: für mich langweilen diese Männerkommissare so sehr und auch dieses gesamte Ermittlerteam.

00:50:03: Alles irgendwie Männer.

00:50:05: Ich will gar nicht so ein Männer-Frauen-Ding aufmachen, aber es ist halt so, die sind immer

00:50:09: die selben Typen, die sind immer irgendwie grummelig und zottelig und haben irgendwelche

00:50:14: Issues, die sie mitschleppen und dann sind sie aber doch super erfolgreich und helden

00:50:17: und die Frauen sind hier entweder die Opfer oder potenzielle Täterinnen, aber ansonsten

00:50:22: ist es schon alles sehr, sehr altmännerlastig, finde ich.

00:50:27: Aber ich finde gerade, das reißt daraus durch die Art, wie ihr es beschreibt, weil er wird

00:50:31: ja, ja, ich würde wirklich den Punkt an der Stelle machen.

00:50:36: Es ist, ich stehe auf verlorenem Posten, weil man mag es oder man mag es nicht.

00:50:41: Ich glaube ich auch.

00:50:42: Und was ich auch so, also ich glaube dieser Brenner, der wäre reif wirklich für die Rente,

00:50:50: aber es ist einfach einer, der darf nicht in Rente gehen, weil er hat so viele Fans,

00:50:55: deswegen wird er immer älter.

00:50:56: Ich glaube im ersten Band vor 25 Jahren war er 44 und der muss natürlich mit den Bänden

00:51:02: dann auch älter werden und ich habe ein Interview gehört mit Wolf Haas, wo die Moderatorin

00:51:07: irgendwie gefragt hat so, war das denn jetzt der letzte Brenner oder hat er gesagt, ich

00:51:13: habe schon nach dem ersten Buch gesagt, das war der letzte Brenner.

00:51:16: Sagt er übrigens immer wieder.

00:51:17: Und das sagt er immer wieder nach jedem Buch.

00:51:19: Aber er schreibt dazwischen auch ganz andere Sachen, ne?

00:51:22: Ja, aber Neuen in der Serie ist das schon viel.

00:51:24: Das ist ja vorher, sage oder so.

00:51:26: Das ist was ganz anderes nochmal.

00:51:28: Ja genau, das habe ich auch.

00:51:29: Das wurde sehr gelobt in irgendeinem, das Wetter vor 15 Jahren, ja von 2006.

00:51:34: Und er hat sogar in dem Interview erzählt, er hat den Brenner mal sterben lassen in einem

00:51:38: Buch, damit er auch wirklich nicht wieder kommt und irgendwie ist er dann doch nochmal wieder

00:51:42: auferstanden.

00:51:43: Also ich finde das ein schönen Gedanken, dass dieser Kommissar so viele Fans hat und

00:51:49: immer wieder kommt und ich glaube dann freust du dich auch wirklich sehr darauf, wenn er

00:51:53: wieder kommt.

00:51:54: Aber es ist ein bisschen wie bei Kaffee bei mir.

00:51:57: Kaffee ist etwas, das hat irgendeine Anziehung für mich, weil ich finde es riecht mega lecker.

00:52:04: Ich mag es halt einfach nicht, deswegen ich probiere es immer wieder und mag es immer

00:52:07: wieder nicht, aber vielleicht mag ich es irgendwann und vielleicht ist es mit Krimis

00:52:11: genau so.

00:52:12: Genau, vielleicht mag ich irgendwann mal Koriander, bei mir ist es nämlich genauso.

00:52:15: Also ich mag Gewürze und ich mag auch, als ich liebe Muskatnuss oder Zimt oder so.

00:52:21: Aber mit Koriander kannst du mich von hier bis zum Kölner Dom jagen.

00:52:24: Aber ich glaube der Unterschied zwischen Koriander und Kaffee ist, Koriander da hat man ja,

00:52:28: da gibt es ja auch diese Studien, entweder man mag's oder es schmeckt für einen nach

00:52:31: Seife, aber bei Kaffee, da wird der ja, wenn die ersten dann anfangen so mit 16 oder so

00:52:36: Kaffee zu trinken und du magst es nicht, sagen der ja Erwachsene, das wird schon noch kommen.

00:52:41: Ich mochte Kaffee auch erst mit 22 oder 23 und ich warte auf diesen Moment und jetzt bin

00:52:46: ich 30 und denk mir so shit.

00:52:47: Ich glaube das wird nicht mehr kommen.

00:52:49: Auch den Wolfras, selbst wenn ich die andere Bücher mitbringe, vielleicht nicht der große

00:52:54: Fan, aber du hast, also vielleicht kannst du einfach ahnen, warum ich den so toll finde.

00:53:00: Ich kann das wirklich ahnen und ich, weil jetzt mein Buch, ja kommen wir jetzt ein bisschen

00:53:04: weg von diesem klassischen Krimi-Ding vielleicht davor, deshalb noch, was braucht ein richtig

00:53:09: guter Krimi für dich?

00:53:10: Also was ist so das Kernelement, was für dich ultra wichtig ist bei einem geschriebenen

00:53:14: Krimi?

00:53:15: Also, dass du die ganz sachte Spannung aufbauen und dass du ein paar mal vielleicht irre

00:53:21: geleitet wirst, aber das am Ende alles Sinn macht und das nicht auf der vorletzten Seite

00:53:28: unter dem Badezimmervorleger ein kleiner Zettel liegt, der Mörder ist übrigens Karl Meier,

00:53:33: ich entschuldige mich bei allen Karls und bei allen Meier so.

00:53:37: Und das hasse ich, wenn wie Kai aus der Kiste plötzlich der Mörder auftaucht.

00:53:41: Also ich mag zum Beispiel schon Seminant, die Megré-Omarne, die sind ja eigentlich,

00:53:47: sind die nicht spektakulär, aber da wird viel gegessen, da wird viel getrunken, da wird

00:53:51: viel von Frankreich erzählt, das mag ich sehr und ich mag es wie es geschrieben ist.

00:53:55: Und es gab in den 70er Jahren, 80er Jahren eine Reihe von zwei Syöval-Valle, hießen die

00:54:02: Mann und Frau und die haben Stockholm-Krimis geschrieben und Hauptfigur war Komi Saabek.

00:54:08: Und das waren so Krimis, die waren vermischt mit großer Sozialkritik am schwedischen Staat

00:54:14: und waren intelligent geschrieben, nicht dass ich jetzt Intelligenzbolzen wäre, aber Intelligenz,

00:54:21: sodass du während du gelesen hast, hast du gedacht, was stimmt denn hier nicht und warum.

00:54:27: Und das ist, da wurde nicht Wert auf Schreckmomente oder Gänsehaut gelegt, sondern viel auf

00:54:34: zwischenmenschliche Beziehung und wie die auf die Idee kommen, wer es gewesen sei und das

00:54:39: habe ich sehr gemacht.

00:54:40: Da treffen wir uns wieder, weil deswegen kommen wir dann jetzt auch zu meiner Empfehlung

00:54:43: für dich.

00:54:44: Ich bin kein Mensch der Spannung generell ablehnt, nur diese komissarische Ermittlungsarbeit

00:54:50: ist nicht meins, aber ich finde, es gibt so viele Bücher, zum Beispiel Mela Nirabe ist

00:54:55: da eine Königin drin, die schreibt Bücher, das wäre auch eine gute Alternative gewesen

00:55:00: für heute, die schreibt Bücher und da ist so eine subtile Spannung und ein Geheimnis

00:55:04: drin und es geht nicht um, hier ist ein Knie und wir bauen eine Leicht zusammen und hier

00:55:09: kommt das Herz jetzt noch irgendwie aus dem Gefrierfach bei ein kleiner Spoiler, das ist

00:55:13: bei Möhl gar nicht so.

00:55:15: Oh schön, so die ist einfach last.

00:55:20: Vergesst es einfach.

00:55:22: Sondern da geht es einfach viel mehr um so Rätsel und Geheimnis.

00:55:26: Ich habe mich gewundert, dass wir beide also so ein bisschen verbrechen im Sinne von,

00:55:33: da passiert was Schlimmes und da fließt Blut oder was auch immer.

00:55:37: Man hätte ja auch wirklich sich ein Buch überlegen können mit den inneren Verletzungen,

00:55:42: die ja auch ein Verbrechen sind.

00:55:43: Ich finde, dass du sehr geschickt ein Verbrechenbuch ausgesucht hast, es heißt Nullzeit von der

00:55:50: beste Lauterin Julie C.

00:55:52: Und du sagst, es ist dein Lieblingsbuch und jetzt warten wir mal ab.

00:55:55: Also mein Lieblingsbuch von Julie C.

00:55:57: Mal abwarten, was ich dazu zu sagen.

00:56:01: Sie ist vorhin hier reingekommen und hat gesagt, Monar, jetzt bist du vor mir hier in den Raum

00:56:05: gegangen, da hast du gar nicht gesehen, wie ich mit den Büchern umgegangen bin draußen.

00:56:08: Dann legst du sie mal auf den Tisch ab und dann hat sie beide Bücher, also ihr ist und

00:56:13: meins gemeinsam von so einem Meter auf den Tisch fallen lassen.

00:56:16: Da konnte ich nichts drauf an.

00:56:18: Da kann man ja schon mal gleich aufstellen.

00:56:21: Also Nullzeit, das Begriff aus dem Tauchspot und Nullzeit nennen Taucher die Zeitspanne,

00:56:28: in der man bei einem Tauchgang mit so einer Druckluftflasche direkt zur Oberfläche wieder

00:56:33: auftauchen kann, also runter und wieder hoch.

00:56:36: Also nicht für eine bestimmte Zeit, in einer bestimmten Tiefe aushalten muss, eh man wieder

00:56:40: aufsteigt.

00:56:41: Nun ist Tauchen ein Sport, der mich kein bisschen reizt.

00:56:46: Ich kriege ja schon Panik, wenn ich im Swimmingpool, im Kopf unter Wasser gerät, nicht wegen

00:56:51: der Frisur, sondern weil ich einfach Angst vor Wasser habe.

00:56:55: Aber vielleicht war genau deshalb dieses Buch für mich so aufregend, weil es fast

00:57:00: ständig im Wasser spielt.

00:57:02: Es haben zwei Sätze genügt, um mich in diese Geschichte reinzuziehen und sie stehen hinten

00:57:08: auf dem klappen Deckel, die zwei Sätze heißen, vor knapp einer Stunde, Hathéo mal wieder

00:57:15: versucht, mich umzubringen.

00:57:17: Klingt wie der Anfang eines Krimis, ist es aber nicht.

00:57:20: Zitat Ende.

00:57:21: Und es ist in der Tat kein Krimi, aber vielleicht doch, ich kann es auch nach 255 Seiten nicht

00:57:29: so genau sagen, weil niemand wirklich zu Schaden kommt, von seelischen Prellungen und verletzten

00:57:34: Ego mal abgesehen.

00:57:36: Und doch ist ein Verbrechen jederzeit möglich und es ist auch sehr wahrscheinlich.

00:57:41: Die Geschichte von Sven von Jola und Theo spielt auf Lanzerroute, der Atlantik mit viel Wasser

00:57:48: also direkt vor der Haustür.

00:57:50: Sven ist ein Aussteiger aus Deutschland, er hat eine Tauchschule gemeinsam mit seiner

00:57:54: Freundin Antje, aber so richtig stabil ist die Beziehung zwischen den beiden nicht.

00:57:59: Und jetzt kommt Jola, einer sehr attraktive, halbwegs junge Schauspielerin auf Lanzerroute

00:58:04: an, die eine Woche Tauchschule mit Sven gebucht hat, also sehr individuell auch.

00:58:10: Sie kommt an mit ihrem sehr viel älteren Freund Theo, der Schriftsteller ist und auch

00:58:15: diese Beziehung hat ordentlich Schräglage.

00:58:17: Jola will sich in dieser Einwache auf Lanzerroute auf eine Filmrolle vorbereiten.

00:58:22: Sie soll Lotte Haas spielen, die Frau des berühmten Tauchers und Forscher Hans Haas.

00:58:28: Zwei Männer, eine attraktive Frau, das kann schnell mal schief gehen und das tut es auch.

00:58:34: Sven verknallt sich in Jola.

00:58:36: Oder findet sie zumindest so mega attraktiv, dass sie sich auf einen heftigen Flirt mit

00:58:42: ihr einlässt und dann gehen ein paar Sachen gehörig schief, lebensgefährlich schief,

00:58:48: unter Wasser und über Wasser.

00:58:50: Und wenn man schon denkt, die Sassvennisturin, ein unglaublicher Idiot, dass er nicht merkt,

00:58:55: was gespielt wird, gibt es plötzlich einen Perspektivwechsel.

00:58:59: Und man liest in Jolas Tagebuch.

00:59:03: Und da stellt sich so ziemlich alles ganz anders dar.

00:59:06: Der Gute wird zum Bösen und die Böse wird zur Guten und man weiß nicht mehr, wie man

00:59:12: glauben soll.

00:59:13: Es gibt ein dramatisches Finale und das ist richtig gut geschrieben, so wie ich finde,

00:59:19: dass der ganze Roman richtig gut geschrieben ist.

00:59:22: Das ist eine verhaltene Spannung, die sich langsam steigert und im Kopf habe ich wirklich

00:59:27: fast schon die Filmmusik gehört.

00:59:30: Und Töne, die so ganz unanfangs und die so ganz langsam und am Ende quietschen, die

00:59:38: Geigen an, weil dann ist die bei Psycho, wenn der unter der Dusche steht.

00:59:44: Ja oder so richtig so unter Wasser, es gibt doch nicht mehr so Unterwassergeräusche,

00:59:48: so ganz dumfe Rauschen, weil du findest unter Wasser ja auch so gruselig wie ich.

00:59:54: Und dass sich das alles unter Wasser abspielt, finde ich so besonders und neu und krass.

00:59:59: Und ich habe zwischendurch, wenn ich jetzt so drüber nachdenke, die Luft angehalten.

01:00:05: Also mein Kopf unter Wasser finde ich ganz grauenhaft und tauchen sowieso und schneucheln

01:00:10: geht, noch nicht mal schneucheln geht.

01:00:13: Und das war es, ist so spannend geschrieben, dass ich fast wie beim Tatort die Augen zugemacht

01:00:20: hätte, weil ich nicht ...

01:00:21: Das ist blöd beim Lesen.

01:00:22: Ich könnte ganz blöd.

01:00:23: Weil man weiß, jetzt passiert ein Mord oder ein anderes Verbrechen oder eben auch nicht.

01:00:29: Das ist wirklich ... also für alle, die jetzt keine Krimi-Fans sind, ist das ein tolles

01:00:36: Buch, weil es eben ganz anders geschrieben ist.

01:00:38: Ich habe das sehr, sehr gemocht und diese Sätze im klappenden Text sind wahr, es klingt

01:00:44: wie ein Krimi.

01:00:45: Ist das aber nicht, ist das eine Geschichte über Lüge und über Betrügen, über Schein

01:00:49: und Sein, über Illusion und Wahrheit?

01:00:53: Und auch nicht wahr ... also man weiß halt nicht, was die Wahrheit ist.

01:00:56: Aber du weißt es bis zum Ende, ne?

01:00:58: Ja, damit spielt sie total ... also es ist jetzt ein Buch, bei dem man aushalten muss,

01:01:03: was man nicht weiß.

01:01:04: Weil genau das ist auch Teil dessen und diese zwei Exzellen ...

01:01:09: Ich bin sehr froh, dass du das sagst, weil ich dachte, ich habe was über Lesen.

01:01:13: Nee, dadurch, dass ihre Tagebücher so anders sind, also da gibt es Szenen, die wirklich

01:01:19: komplett anders sind.

01:01:21: Also wirklich nicht nur Details, sondern er beschreibt, sie beschreibt und da liegen

01:01:26: im Welten zwischen und dann halt dieses Finale da unter Wasser.

01:01:30: Also das ist ein großer Tauchgang zu Sven's Geburtstag und dass der sich wirklich zu

01:01:37: so einem ... also ich glaube, das kann man sagen, einem professionell geplanten Mordversuch

01:01:40: ausweidet, das ist richtig heftig, weil auch unter Wasser, das funktioniert ja dann alles,

01:01:46: ohne Kommunikation beziehungsweise mit anderer Kommunikation.

01:01:49: Und wenn man eh schon so einen kleinen Schauer hat, bei dem Gedanken unter Wasser zu sein,

01:01:55: ist das nochmal heftiger oder aber wenn man selber taucht.

01:01:59: Ich habe versucht, daraus zu finden, ob Julie Zähne begabte oder leinschaftliche Taucherin

01:02:04: ist, aber ich habe nichts gefunden, weil die muss ich ja ... also wenn sie es nicht ist,

01:02:08: hat sie unglaublich gut recherchiert.

01:02:10: Also ich habe ein Interview gelesen, da sagt sie, das habe ich mir hier sogar rausgeschrieben,

01:02:14: da wurde sie nach ihrer Inspiration gefragt und da sagt sie vor allem meine eigene Taucherfahrung.

01:02:19: Ich guck mal.

01:02:20: Die ist zwar noch nicht sehr umfangreich, aber diese Faszination war so stark, dass ich

01:02:24: Lust hatte, eine Geschichte teilweise unter Wasser spielen zu lassen.

01:02:29: Und dann wurde sie gefragt, was sie so faszinierend findet am Tauchen und dann sagt sie, das Faszinierende

01:02:34: daran ist, dass dieser Lebensraum für uns Menschen nicht vorgesehen ist.

01:02:38: Man fühlt sich ein wenig, als würde man ins Weltall vordringen und die Lebewesen dort

01:02:43: sind außeredische.

01:02:44: Dabei ist diese Welt nur auf armes Länge von uns entfernt und doch gelten in ihr völlig

01:02:49: andere Gesetze.

01:02:50: Der Mensch ist im Wasser schwerelos und kann fliegen, wer das einmal erlebt hat, bekommt

01:02:54: entweder Angst oder wird süchtig oder beides.

01:02:58: Auch Interviews können sie geben.

01:03:00: Ja, super, uns habe ich nicht gefunden.

01:03:01: Ich glaube, es ist ein Buchblock.

01:03:03: Es ist mir peinlich, dass ich mir nicht rausgeschrieben habe.

01:03:05: Aber ich glaube, es war ein kleines Interview toll geführt.

01:03:09: Und es gibt noch mal einen viel besseren Hintergrund.

01:03:11: Also bildet noch mal einfach viel besser ab, was sie da bewegt hat.

01:03:14: Und es ist wirklich, also wenn man unter der Rubrik Verbrechenen Buchlesen möchte, obwohl

01:03:20: man nicht weiß, ob eins passiert oder nicht, ist toll.

01:03:24: Und wirklich tolle Empfehlung.

01:03:25: Wenn ihr andere Bücher von Juli C kennt, egal ob ihr sie mögt oder nicht, dann lest

01:03:30: das.

01:03:31: Weil ich kenne auch Menschen, die sagen, Bücher von Juli C sind mir gut geschrieben, aber

01:03:34: mir oft irgendwie zu konstruiert oder das kann ich auch nachfühlen.

01:03:38: Die hat schon auch immer was so ein bisschen schablonenhaftes in ihren Büchern, was sie

01:03:42: aber sehr gut füllt.

01:03:43: Das hier, finde ich, ist ihr Intimstes und irgendwie aus der Reihe tanzen des Buchs.

01:03:53: Also wüsste ich es nicht, hätte ich das jetzt nicht Juli C zugeordnet.

01:03:58: Ich auch nicht.

01:03:59: Ich wollte gegen die anderen schon auch parallelen aufweisen.

01:04:01: Deshalb, ja, das ist mein wirklich, mein Lieblingsbuch von ihr.

01:04:05: Ich finde das sehr, sehr besonders.

01:04:07: Also so viel zum Bücher fallen lassen, was auch geht.

01:04:11: Also wirklich tolles Buch.

01:04:12: Das ist eine absolute Empfehlung.

01:04:14: Eine Frage, zwei Seiten.

01:04:19: Wir haben eine Frage bekommen von Madlén, die schreibt "Liebe Mona, liebe Christine,

01:04:26: ich höre eurem Podcast seit der ersten Folge und finde es einfach irre, wie viel ihr in

01:04:31: kurzer Zeit lest.

01:04:33: Auch ich lese seitdem viel mehr, allerdings leidet etwas anderes darunter, die Zeit,

01:04:38: die ich investiere, um mich über das Weltgeschehen zu informieren.

01:04:42: Ich sag's wie es ist, vor zwei Seiten habe ich viel mehr Artikel gelesen und Nachrichten

01:04:47: und Talkshows geschaut.

01:04:49: Jetzt greif ich viel häufiger zum Buch und komme mir phasenweise uninformiert vor.

01:04:54: Wie gewichtet ihr das?

01:04:55: Du, Mona, moderierst ja auch noch eine Nachrichtensendung.

01:04:58: Ich würde mich darüber Tipps freuen, wie man tagesaktuelle Information und Unterhaltung

01:05:02: besser miteinander verbinden kann.

01:05:04: Macht bitte für immer weiter so."

01:05:06: Das fand ich ein Altmeer aus der Seele gesprochen, diesen Nachricht.

01:05:10: Also gerade in diesem letzten Jahr, in dem wir wöchentlich produziert haben, da bin

01:05:15: ich kaum noch nachgekommen und für mich gehört Zeitung lesen, einfach auch zur geliebten

01:05:24: Routine in meinem Leben.

01:05:26: Und ich lese leidenschaftlich gerne die Süddeutsche Zeitung.

01:05:29: Und wenn wir in dieser raschen Schlagzahl unseren Podcast gemacht haben, habe ich manchmal

01:05:35: tagelang die Zeitung nicht mehr gelesen.

01:05:37: Ich habe mich, also mich hat das nicht nur traurig gemacht, sondern mich hat das völlig

01:05:41: umgedreht.

01:05:42: Weil ich dachte, du bist Journalistin und du willst und du musst nicht nur Nachrichten

01:05:47: hören, sondern das Wichtige ist ja, dass du es einordnen kannst und einordnen kannst

01:05:51: du es mit Hintergrund berichten.

01:05:53: Und dazu war einfach keine Zeit mehr.

01:05:56: Da stapelten sich da 4, 5 Süddeutsche aus der Woche.

01:05:59: Und das ist ja auch wie ein halbes Buch, so eine ganze Zeit.

01:06:02: Also man liest ja eh nicht die ganze Zeitung.

01:06:04: Aber wenn man da, da kannst du ja auch schon Stunden mit verbringen und die kommt jeden

01:06:08: Tag.

01:06:09: Also was ich nie versäumt habe oder auch nie versäumt, das ist auch so eine Tradition

01:06:14: wie der Tagort, dass wir Tagesschau gucken.

01:06:17: Das ist bei uns wie, weiß ich nicht, wie 10 ne Putzpünze ins Bett geht.

01:06:21: Also Tagesschau.

01:06:22: Und wenn es irgendwie dann noch geht, die Tagesthema am Abend mit Hintergrund oder heute Journal

01:06:27: oder so.

01:06:28: Ja, also es hat bei der Vorbereitung für diesen Podcast auch wieder nicht geklappt.

01:06:34: Es liegt wieder Zeug rum und ich werde noch die Süddeutschen der vergangenen Tage durchblättern.

01:06:39: Ich frag mich, also wie wichtig ist es für dich?

01:06:43: Also wie viel Hintergrund liest du und wo liest du den Hintergrund?

01:06:47: Für mich, das hat sie ja auch hier eigentlich schon echt gut erfasst.

01:06:50: Ist das natürlich gerade nochmal schwieriger, würde ich jetzt mal vermuten, weil ich eben

01:06:55: diesen Job, den du mal hattest, jetzt gerade habe, nämlich die aktuelle Stunde zu moderieren,

01:07:00: die eine Magazinienachrichtensendung zwar ist.

01:07:03: Aber vor allem im vorderen Teil einfach schon sehr nachrichtendlich.

01:07:06: Ja, du musst Interviews machen und du musst Ahnung haben, was passiert ist und zwar nicht

01:07:10: erst heute, sondern vielleicht vorgestern oder vor zwei Wochen oder so.

01:07:14: Genau.

01:07:15: Und deswegen wäre es eigentlich klug, mich vor allem auf den Konsum von Nachrichten,

01:07:22: Hintergründen und so weiter zu fokussieren.

01:07:26: Viele verschiedene Medien zu lesen, verschiedene Zeitungen, Onlineartikel, Talkshows zu schauen,

01:07:32: wenn du das machen würdest, in Kombi mit dem zweiten Teil meines Berufes, den ich habe,

01:07:38: dann lebst du nicht mehr, schläfst du nicht mehr, ist du nicht mehr, gehst nicht mehr

01:07:42: auf die Toilette, sondern du liest nur noch abwechselnden Zeitungen und Bücher.

01:07:46: Das heißt, mir war von Anfang an klar, als ich diesen Posten da angenommen habe als

01:07:51: Moderatorin dieser Sendung, dass ich für mich einen Weg finden muss, der funktioniert

01:07:56: mit beidem.

01:07:57: Und für mich habe ich jetzt so ein bisschen das Lesen auf die Bücher fokussiert und habe

01:08:03: mir Wege geschaffen, um Nachrichten und auch Hintergründige Nachrichten höhrend zu konsumieren.

01:08:09: Wie machst du das?

01:08:10: Also jeden Morgen, egal ob ich jetzt die aktuelle Stunde moderiere oder nicht, höre ich morgens

01:08:15: ab dem ersten Moment, wo ich den Fuß aus dem Bett setze, entweder das Morgenecho bei

01:08:19: WDR 5 oder Deutschlandfunk, je nachdem ob ich mich eher aufs Gesamtdeutsche fokussieren

01:08:25: möchte oder wenn ich die aktuelle Stunde moderiere ergibt, WDR 5 total sind, weil es da eben

01:08:30: ein bisschen regionaler auf NRW getrimmt ist.

01:08:32: Dann höre ich den 6.30 Podcast vom WDR, das ist ein bisschen das jüngere Nachrichtenformat,

01:08:38: die picken sich immer drei Themen raus, das sind dann auch für mich dann meist die Themen

01:08:42: des Tages für die Sendung und gehen da auf eine sehr coole junge Art hintergründig rein.

01:08:48: Und dann habe ich irgendwann entdeckt, dass zum Beispiel der Spiegel aber auch die Zeit,

01:08:54: die beiden Zeitungen, die ich abonniert habe, die haben die Möglichkeit, dass du dir die

01:09:00: Artikel vorlesen lässt.

01:09:02: Also die sind von Sprecherinnen und Sprechern angesprochen.

01:09:05: Das heißt, wenn ich dann irgendwann merke, okay, jetzt habe ich eine Stunde mal einmal

01:09:10: gehört, was sind so die Themen und bin irgendwie so drin, habe mal Nachrichten gehört und so,

01:09:14: dann springe ich ganz oft darüber und oder auch so Nachmittag, wenn ich koche oder so

01:09:19: und kein Hörbuch höre oder so, dann gucke ich einfach, was sind die Spiegelartikel oder

01:09:23: die Zeittexte dieser Woche?

01:09:25: Das sind dann halt Wochenzeitungen, keine Tageszeitungen, weil das würde ich gar nicht

01:09:29: schaffen und lassen mir die dann vorlesen wie Hörbücher.

01:09:32: Und dann hörst du halt so in 20 Minuten so ein, sehr der nicht der Leiter-Tikel, aber

01:09:36: so die Hauptgeschichte aus dem Spiegel, weil ich merke einfach meine Zeit, die ich lesend

01:09:42: irgendwo sitzen kann, konzentriert, die ist begrenzt und so trenne ich das so ein bisschen

01:09:48: und lesen es lesen und Nachrichten sind dann was, was ich höre.

01:09:52: Ich finde es spannend, dass so Radio erwähnt ist, ich habe neulich mit meiner Freundin

01:09:56: Monika, also haben wir wunderbaren Grillabend gemacht.

01:09:59: Die kenne ich noch nicht.

01:10:00: Die kenne, da ist jetzt Monika, jetzt mal Monika Lanskan, die gönnt zusammen, diesen Fanger

01:10:04: und Robby ist der Sohn und Robby ist 28 und Robby ist angehende Arzt, das heißt er ist

01:10:11: auch schon sehr eingespannt und wir haben darüber geredet, wie informiert man sich eigentlich

01:10:15: und Robby sagt, er kann kein Radio mehr hören, diese Laverei geht ihm auf die Nerven, er will

01:10:23: es nicht mehr und ich habe gesagt, wie informierst du nicht, man sagt ja eben digital, ich höre

01:10:27: mir so, also in zwei Minuten Nachrichten einmal um die Welt und dann hört er sich noch Podcast

01:10:32: an, so Hintergründe und dann habe ich so gedacht, wie schade, dass das verloren geht mit dem

01:10:37: Radio, weil ich das so, also für mich ist, ich würde nie auf die Idee kommen Podcast

01:10:42: zu hören, sondern ich mache es selber ein, aber ja, aber ich höre, aber ich höre.

01:10:48: Herr Podcast, ich glaube, das wird sich nicht durchsetzen.

01:10:51: Ja, ich meine, das ist irre, dass ich von mir selbst überholt werde, finde ich.

01:10:56: Das finde ich wirklich, weil ich stehe in der Küche und bevor das Wasser für den Kaffee

01:11:03: aufgesetzt wird, drücke ich den Knopf am Radio und das ist so, also ich finde es schön

01:11:09: für mich noch zu beobachten, wie sich das verändert.

01:11:12: Das ist wirklich eine Generationending.

01:11:14: Ja, glaube ich auch.

01:11:15: Und bei mir trifft so beides zusammen natürlich, weil ich auch aus der Radiowelt komme und

01:11:21: lange selber Radio gemacht habe und auch immer noch mache, eine große Liebe habe für das

01:11:25: Medium Radio und wirklich finde, es gibt ganz, ganz tolle auch Nachrichtenformate, also wie

01:11:30: das Morgen Echo für mich, wie ich toll und auch Deutschlandfunk am Morgen zu hören,

01:11:34: das ist, das kannst du, kannst du eigentlich nichts Besseres machen, um dich nachrichtlich

01:11:38: auf den Tag so einzustimmen oder auch das Morgenmagazin zu gucken, wenn ich im Hotel

01:11:43: bin, mache ich das oft an morgens und da kriegt man dann ja auch schon ganz gute Interviews

01:11:48: und einen Einblick.

01:11:49: Aber ich konsumiere halt auch echt viel Podcasts und da gibt es tolle hintergründige Podcasts,

01:11:55: da gibt es zum Beispiel Lage der Nation, das höre ich total gerne, der auch so einer der

01:12:00: bekannte den Nachrichten Podcasts ist und auch kürzere Formate.

01:12:05: Und das ist total schön, da gibt es halt auch ganz viel, was nicht Tagesaktuelle, sondern

01:12:10: zum Beispiel der Fall NSU oder so und dann steigst du in sechs Folgen in so ein politisches

01:12:18: Thema ein, was ja einfach nur Allgemeinbildung und Wissen ist, aber auf eine neue andere

01:12:24: Art aufbereitet, fast so ein bisschen hörspielig, da gibt es ja ganz viele mittlerweile so Podcastserien

01:12:30: auch, die auch viel öffentlich-rechtlich gemacht sind, aber auch irgendwie von privat mit

01:12:37: sehr viel Liebe und das ist irgendwie cool, dass sich das so schiftet, dass irgendwie

01:12:42: übertragen wird in dem Medium, was dann vielleicht ein anderes Publikum abholt, ein

01:12:46: Robby, das ist super, du hast mir wirklich jetzt gute Tipps gibt, das werde ich auch machen,

01:13:02: 17 Bericht über Kamala Harris lese oder ob ich lieber weiter blätter, aber ich, also manchmal,

01:13:10: es sind so wunderbar überraschende Sachen drin, wie bei der Eröffnungsfeier in Paris, bei

01:13:15: den olympischen Spielen, da gab es auch so eine Rapperin und dann gab es die Garde oder

01:13:22: das Orchester des Präsidenten oder was also die Jungs, die aus dem vorletzten Jahrhundert

01:13:28: und diese völlig taffe Superfrau und dann wusste ich nicht, was hat es damit auf sich,

01:13:34: nur habe ich jetzt nachlesen können, dass das eine der bekanntesten französischen Sängerin

01:13:39: ist und dass sie war eine der wenigen, wo bekannt war, sie wird singen und dann haben

01:13:46: sich reaktionäre, rechtsreaktionäre Gruppen drüber aufgeregt, dass die singen darf

01:13:52: und dann diese Kombi mit dieser Tradition und sie, die da aus der Tradition ausbricht

01:13:57: und das nachzulesen und zu wissen, was sich die Organisatoren dabei gedacht haben, dass

01:14:02: sie die beiden zusammenbringt.

01:14:04: Das fand ich großartig und da habe ich richtig so ein Dankbarkeitsgefühl gehabt, dass es

01:14:08: Zeitungen gibt und dass es Journalisten gibt, die darüber einen Kommentar schreiben und

01:14:12: das nochmal aufgraben.

01:14:13: Das fand ich toll.

01:14:14: Ja und deswegen ist das, glaube ich, auch echt schon wichtig, also so sehr ich Bücher,

01:14:19: Liebe und Geschichten, Liebe und Romane, liebe ich glaube, es ist wichtig, dass jeder

01:14:24: und jede für sich ein Modus findet, um sich auch zu informieren, in dem Maße, in dem es

01:14:30: einem gut tut.

01:14:31: Ich merke auch, das habe ich ja vorhin auch schon gesagt, dass mich oft auch Nachrichten

01:14:37: runterziehen und dass ich mich insgesamt in dieser Kulturwelt wohler fühle, weil sie

01:14:42: eben nicht so negativ ist und wenn du dich im Nachrichtenbereich bewegst, bist du halt

01:14:49: dann schnell im Negativen und in den Problemen dieser Welt, die ja auch sehr existenzielle

01:14:54: sind und deswegen finde ich das irgendwie jetzt, kann ich nur für mich sagen, total

01:14:58: gut, da diese Balance zu haben.

01:15:00: Weil ich glaube, ich könnte nicht die Aktuelle Stunde zum Beispiel moderieren, ohne meine

01:15:05: Bücher zu haben und meine Nische hier mit dir, den Eierkarton, in den ich mich zurückziehe.

01:15:09: Gleichzeitig ist es aber auch toll, da dann auf anderer Art gefordert zu werden und Herrn

01:15:13: Reul zu interviewen oder keine Ahnung, also es ist so eine Mischung und die kann man,

01:15:18: glaube ich, auch für sich im Privaten finden.

01:15:20: Ich denke gerade daran, dass ich es eigentlich ganz spannend finde, dass ich manchmal muss

01:15:26: zum Buch beiseite legen, weil sonst frisst du es in die Reihen und verpasst die wirklich

01:15:30: gut.

01:15:31: Dann leg ich es beiseite, aber dann leg ich es nicht beiseite, um mich irgendwie hinzulegen

01:15:34: oder aus dem Fenster zu gucken, sondern ich lehse dann Zeitung und das ist eine ganz andere,

01:15:40: das ist wie eine Entspannung und trotzdem ist es wie, als ob meine Akkule neu geladen

01:15:44: wird, das finde ich.

01:15:45: Das ist sehr bewundernswert.

01:15:46: Das haben, glaube ich, die allerwenigsten, das hätte ich auch nicht.

01:15:49: Es würde nicht das Buch zur Seite lesen und dann Zeitung lesen.

01:15:52: Ja, manche bin ich so müde, dass ich dann Powernapper, aber oft ist es so, dass ich denke, ach, guck mal.

01:15:57: Da wäre ich dabei.

01:15:58: Da komme ich wieder zu.

01:15:59: Da schallte das mir schon Schlaf gemacht.

01:16:02: Aber macht du dann Powernapp, hatten wir bestimmt bei Schlaf, machst du dann so, stellst du dir

01:16:06: den Wecker auf 10 Minuten oder?

01:16:07: Ja, aber ich mach ihn aus, bevor er klingelt, dann schlafe ich einfach weiter.

01:16:11: Ja.

01:16:12: So, ich such jetzt gerade den Zettel.

01:16:17: Warum wir?

01:16:18: Ach hier.

01:16:19: Sarah hat geschrieben, falls ihr noch auf der Suche nach einem Thema seid, wie wär's denn

01:16:24: mit Humor?

01:16:25: Schließlich geht doch nichts über guten Humor, oder?

01:16:29: Aber wer entscheidet eigentlich, was das ist und ist das einfach Geschmacksacher?

01:16:33: Neben so vielen schweren Themen über dir sprecht, doch vielleicht auch mal ganz schön.

01:16:38: Vielen Dank für euren tollen Podcast, den ich unglaublich gerne höre und alles Gute

01:16:43: nochmal zum Einjährigen.

01:16:44: So.

01:16:45: Und dann haben wir gedacht, wir machen jetzt einfach mal Humor.

01:16:48: Ja, nach Verbrechen ist doch Humor super.

01:16:50: Sarah, perfekt.

01:16:51: Sensational.

01:16:52: Also beim nächsten Mal wird's lustig, wir sprechen über Humor und passend dazu, also

01:16:58: ich hab wirklich lange gesucht, wir waren beide erst, glaube ich, mal so ein bisschen

01:17:01: lost, was die Bücher anging und auf einmal schoss es mir in meinen Kopf, das finde ich

01:17:07: das perfekte Buch.

01:17:08: Ich empfehle dir Funny Girl von Anthony McAlton, ein Buch, in dem es um eine Britin geht, deren

01:17:14: Eltern kurdend sind.

01:17:16: Sie selbst ist gefangen, kann man sagen, zwischen dem Londoner Leben, das sie führt und den

01:17:22: traditionellen Bildern und Regeln der Familie und dann gerät sie durch Zufall in einen

01:17:27: Comedy-Kurs und erkennt, dass sie ein Talent hat für Stand-up Comedy.

01:17:32: Und dann steht sie eines Tages vor ihren Eltern und sagt, Zitat, ich habe eine gute

01:17:37: und eine schlechte Nachricht.

01:17:38: Die schlechte, ich werde Stand-up-Comedien, die gute, ich trage ab heute Burka, allerdings

01:17:45: nur auf der Bühne.

01:17:46: Und das ist wirklich, finde ich, eine sehr besondere Geschichte, sehr lustig, aber

01:17:53: wie man vielleicht auch raushört schon mit ernsten Elementen.

01:17:55: Ich bin gespannt.

01:17:56: Und da war ich mir sicher, dass du dieses Buch noch nicht kennst, weil ich glaube, das

01:17:59: ist kein Buch, zu dem Christine Westermann greifen würde.

01:18:02: Guck es.

01:18:03: Guck es.

01:18:04: Jetzt muss sie.

01:18:05: Also ich würde bei meinem Buch für dich oder für alle auch die zuhören natürlich, ich

01:18:12: würde gerne ein kleines Experiment wagen.

01:18:14: Oh.

01:18:15: Vielleicht auch um zu gucken, ob du meinen Humor verstehst und um deinen auf die Probe

01:18:21: zu stellen.

01:18:22: Oh, jetzt bin ich schon druck.

01:18:24: Meine Buchempfehlung heißt, schrei mich bitte nicht so an.

01:18:28: Von Miriam Wurste und eine Kritikerin hat über die Autorin geschrieben.

01:18:34: Sie ist lustiger als zwei Männer.

01:18:37: Was das bedeuten könnte, erschließt sich aus dem Buch.

01:18:42: Jetzt könnte es allerdings sein, dass du sagst, das geht nicht.

01:18:48: Das Buch kann ich nicht lesen.

01:18:50: Wie bitte soll ich bei zwei Seiten davon erzählen?

01:18:54: Hä, warum?

01:18:55: Das sage ich dir nicht.

01:18:57: Falls es tatsächlich so sein sollte, gibts eine Alternative.

01:19:02: Das sage ich mir noch nie.

01:19:06: Die Alternative heißt Otto und ist geschrieben von Dana von Sofrin.

01:19:12: Es ist ein Roman, Raben schwarzer Humor eingebettet in eine dramatische Familiengeschichte.

01:19:17: Ja, Alternative fällt schon raus, weil Otto habe ich gelesen.

01:19:20: Deswegen muss ich jetzt schrei mich nicht so anlesen und ich bin mir sicher, ich werde

01:19:23: es hinbekommen außer dieses Buch besteht aus chinesischen Schriftzeichen oder?

01:19:27: Nein, nein, besteht es nicht.

01:19:29: Aber warum soll ich das denn nicht vorstellen können?

01:19:30: Ich sage dazu nichts.

01:19:33: Das ist ja nicht jetzt schon.

01:19:35: Erst wenn der Foto jetzt zu Ende ist.

01:19:38: Also ich finde es toll, wenn es dir gelingen würde, das Buch vorzustellen.

01:19:44: Ist nicht leicht, aber ist sicher lohnt.

01:19:46: Und vielleicht findest du ihren Humor ja wirklich richtig gut.

01:19:50: Ich bin natürlich schon mortsgespannt.

01:19:51: Was ihr alle da draußen nicht sehen könnt, Mona hat praktisch schon das Telefon in der

01:19:56: Hand des Smartphones, weil sie nachgucken will.

01:19:58: Was es ist und eigentlich müsste man es weiterlaufen lassen, dass man den Aufschrei jetzt hört.

01:20:04: Wenn sie will, wollen wir es kreis gucken?

01:20:06: Ich gucke und dann sage ich es nicht.

01:20:08: Warte, also Miriam.

01:20:09: Worst du?

01:20:10: Schrei mich bitte nicht so an.

01:20:12: Ist jetzt im Frühjahr erschienen.

01:20:16: Ah, ich sehe.

01:20:18: Krieg ich hin.

01:20:19: Kriegst du hin?

01:20:20: Krieg ich hin.

01:20:21: Krieg ich hin.

01:20:22: Okay, bin ich sehr gespannt.

01:20:24: Ich sehe jetzt alle, die raussuchen.

01:20:26: Was ist das?

01:20:28: Warum sind die so geheimniskremerisch?

01:20:31: Ja, wird bestimmt special.

01:20:33: Aber das Cover sieht schon super aus.

01:20:36: Und ich freue mich sehr drauf, weil das vielleicht auch heißt, dass ich nicht so viel lesen muss.

01:20:41: Da musst du ganz wenig lesen.

01:20:44: Sehr schön.

01:20:45: Hat auch viele Seiten, aber geht schnell.

01:20:47: Geht schnell.

01:20:48: Ich bin gespannt, Mona.

01:20:49: Ich bin auch sehr gespannt.

01:20:50: Haben wir noch was?

01:20:51: Ja, wir haben nichts außer, dass ich dir sagen möchte, dass es toll mit dir war.

01:20:55: Und dass ich dir wieder mal für ein Buch danke, was ich gelesen habe.

01:20:58: Dass wir hier lebend rausgekommen sind, ist toll.

01:21:00: Ich wollte gerade ihn folgen.

01:21:02: Aber es ist ja noch Sommer.

01:21:04: Im Winter ist es hier schon 5 oder 6, ist schon dunkel.

01:21:07: Da hätt ich dich nach Hause begleitet.

01:21:09: Und dann hättest du mich zurück nach Hause begleitet.

01:21:12: So hätt es so ausgesehen.

01:21:14: Aber jetzt gehen wir noch raus auf den Balkon und grillen Breitforsche.

01:21:17: Absolut.

01:21:18: Bis dahin, bis in 2 Wochen.

01:21:21: Mehr ist nicht zu werden.

01:21:23: Danke dir.

01:21:24: Tschüss.

01:21:25: [Musik]

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